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Symposium Idiopathische Intracranielle Hypertension (Pseudotumor cerebri)

07.10.2017, Düsseldorf

Vorgehensweise, Ergebnisse und Komplikationen von Stent-Applikationen in den Sinus durae matris

Meeting Abstract

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  • Marta Aguilar-Pérez - Stuttgart
  • Hans Henkes - Stuttgart

Symposium Idiopathische Intracranielle Hypertension (Pseudotumor cerebri). Düsseldorf, 07.-07.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17siih09

doi: 10.3205/17siih09, urn:nbn:de:0183-17siih093

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/siih2017/17siih09.shtml

Veröffentlicht: 30. November 2017

© 2017 Aguilar-Pérez et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Untersucht wurden Sicherheit und Wirksamkeit einer Stent Behandlung von Sinus – Stenosen bei idiopathischer intrakranieller Hypertension.

Material und Methode: Zwischen 2007 und 2017 wurden in unserer Klinik bei 53 Patienten (n=43 weiblich)Stenosen intrakranieller Sinus mittels Ballon-PTA und Stent-Implantation behandelt. Die klinischen, kernspintomographischen und angiographischen Daten wurden retrospektiv ausgewertet. Die Behandlungen erfolgten, wenn es unter konservativen Maßnahmen zu progredienter bzw. persistierender Symptomatik kam und bei Unverträglichkeit der medikamentösen Therapie. Nach der Stent-Implantation waren alle Patienten für die Dauer von 6 Monaten antiaggregiert und antikoaguliert.

Eine Messung des Liquoreröffnungdrucks wurde präinterventionell bei 48 und postinterventionell bei 30 Patienten durchgeführt. Alle Patienten wurden vor der Behandlung und in der Nachbeobachtungsphase ophthalmologisch untersucht.

Ergebnisse: Bei keinem Patienten trat eine behandlungsbedingte permanente Morbidität oder Mortalität auf. Bei 26 von 53 Patienten war eine sequenzielle Behandlung beider Sinus transversi erforderlich, um eine klinische Besserung zu erzielen. Bei 10 Patienten war der kontralaterale Sinus hypoplastisch.

Eine deutliche Besserung der Kopfschmerzen wurde bei 84%, eine Besserung der Sehstörungen bei 82% und eine Rückbildung des Papillenödems in 88% der Patienten erreicht.

Bei 49 von 53 Patienten lagen angiographische Nachuntersuchungen vor. Diese zeigten bei 38 Patienten (78%) eine vollständige und bei 3 Patienten (6%) ein partielle aber ausreichende Beseitigung der Stenose(n). Bei 8 Patienten (15%) war jeweils eine erneute Behandlung wegen Rezidivstenose erforderlich. Bei keinem Patienten kam es zu einer Ischämie oder intrazerebralen Blutung im postprozeduralen Verlauf.

Schlussfolgerung: Die Stent-Rekonstruktion stenosierter Sinus durae matris bei therapierefraktärem Pseudotumor cerebri ist sicher und wirksam. Nikotinkarenz, strikte Nachuntersuchungen, konsequente Medikation und Gewichtsreduktion sind weiterhin erforderlich.