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Analyse über das körperliche Wachstum von Frühgeborenen unter der 33. Schwangerschaftswoche
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Veröffentlicht: | 6. Mai 2016 |
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Hintergrund: Der Fetus und später das Kind durchlaufen während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensmonaten eine rasante Entwicklung. Ab der 24. Schwangerschaftswoche ist die Anlage und Entwicklung der meisten Organe weitgehend abgeschlossen und das Kind befindet sich in einer Phase des schnellen Wachstums. In utero beträgt dieses in etwa 15 g/Kg/Tag und fällt zum errechneten Geburtstermin auf etwa 10 g/Kg/Tag (Ziegler E., 1976). Die Fortsetzung der intrauterinen Entwicklung ex utero ist häufig erheblich eingeschränkt. Wachstumsverzögerungen können sich in dieser Phase nachteilig auf die körperliche- und neurologische Entwicklung der Kinder auswirken. Ziel der Studie war, die somatische Entwicklung Frühgeborener in den ersten 2 Lebensjahren zu analysieren.
Methoden: Retrospektive Analyse der anthropometrischen Daten von 331 Frühgeborenen, welche im Zeitraum von 2008 bis 2012 geboren wurden. Die evaluierten Parameter (Gewicht, Kopfumfang und Köperlänge) stammen aus Entlassungsbriefen aus der Klinik und den regulären Nachuntersuchungen (bis zum Alter von 2 Jahren) im Sozial Pädiatrischen Zentrum.
Ergebnisse: Das Gewicht lag bei Geburt an der 40 ± 23 Perzentile (Perc.), reduzierte sich bei der Klinikentlassung auf die 25 ± 25 Perc. und stieg im 2. Lebensjahr auf die 36 ± 31 Perc. wieder auf. Die Köperlänge zeigte ein ähnliches Verhalten der Perzentilenentwicklung mit einer Reduktion bei der Entlassung (40 vs. 19 Perc.) und einem Anstieg mit 2 Jahren auf die 39. Perc. Nur der Kopfumfang lag nach 2 Jahren über den Geburtswerten (37 vs. 49 Perc).
Schlussfolgerung: Es fällt auf, dass die Perzentilen aller anthropometrischen Parameter während des stationären Verlaufs zur Entlassung hin zunächst abfallen, um dann bis zur Untersuchung nach 2 Jahren deutlich anzusteigen. Wachstumsraten von Frühgeborenen haben sich den letzten Jahren mit der Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung und somit auch Verringerung von medizinischen Komplikationen stetig gebessert. Dies ist auch auf die Einführung von aggressiveren Ernährungsstrategien zurückzuführen, die eine frühere parenterale Ernährung, Ernährung mit Muttermilch, frühestmögliche enterale Ernährung und proteinreiche Ernährung beinhalten.