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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Hessen

20. - 21.05.2016, Bad Nauheim

Infektionsprävention durch Impfungen in der Kardiologie: Wie kann man Patienten am besten schützen? Bewährtes, Besonderheiten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker R. Eyermann - Dr. Richard Eyermann, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 65. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Hessen. Bad Nauheim, 20.-21.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sgkjP12

doi: 10.3205/16sgkj17, urn:nbn:de:0183-16sgkj170

Veröffentlicht: 6. Mai 2016

© 2016 Eyermann.
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Gliederung

Text

Problemstellung: Ein insuffizientes Impfmanagement gefährdet die errungenen großartigen Erfolge in der Langzeitbetreuung von herzkranken Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Methodik: Literaturrecherche. Präsentation evidenzbasierter Empfehlungen.

Ergebnisse:

RSV-Prophylaxe: Kinder unter 2 Jahren mit hämodynamisch relevantem angeborenen Herzfehler (AHF) in der RSV-Saison.

Influenza-Impfung: Chronisch Herz-Kreislauf-Kranke jeden Alters, einschließlich nach HTX, jährlich.

Angeborene Asplenie: (z.B. Heterotaxiesyndrom); vor allem gegen Pneumokokken, Meningokokken u. Hib. Pneumokokken: allgemeine Impfempfehlung, später gegebenenfalls weitere Wiederholung: Kinder älter 5 Jahre bis 10 Jahre alle 3 Jahre, Erwachsene alle 5 Jahre. Signifikante Impfreaktionen sind möglich, daher Nutzen-Risiko-Abwägung, Impftiter! Hib: Immunisierung laut STIKO. Meningokokken: gegen Serotypen C unter 2 Jahre, dann 6-12 Monate nach 2. Lebensjahr gegen Serotypen A, C, W135, Y.

DiGeorge-Syndrom: Totimpfstoffe und Influenza laut STIKO-Plan. Impftiterkontrolle! Lebendimpfstoffe nach immunologischer Basisuntersuchung und Konsil. RSV-Prophylaxe. Bei Varizellenexposition Varizellen-Immunglobulin.

Bei elektiven Herz-OP nach Tot- bzw. Lebendimpfstoffen Mindestabstand von 3 bzw. 14 die; mögliche Impfreaktionen und OP-Komplikationen sind so besser zu diskriminieren. Für Impfungen nach OP gelten gleiche Mindestabstände. Bei vitaler Indikation ist weder Impfung noch OP zu verschieben.

Zwischen Gabe von Immunglobulin-haltigen Präparaten und Lebendimpfstoffen Abstand von 3 Monaten einhalten.

Vor Herz-OP Hep.B-Immunisierung vornehmen, so wird Transfusionsrisiko für Hep.B minimiert.

HTX: Vor HTX Grundimmunisierung komplettieren, gegebenenfalls Impfungen vorziehen, wie Hep.B schon bei Neugeborenen; MMR und Varizellen ab 9. Lebensmonat; DPT, Polio, Hib mit 6 Wochen.

Nach HTX und Immunsuppression Kontraindikation für Lebendimpfstoffe (Ausnahmen nach immunologischem Konsil). Unter Hochdosis-Steroiden nach Impfungen kein suffizienter Antikörper-Titer zu erwarten, Impferfolgskontrolle unter Immunsuppression durch Titerbestimmung.

Phenprocoumon /Warfarin: im therapeutischen INR-Bereich keine i.m.- und (s.c.)-Injektionen.

Konklusion: Im Prinzip gilt der dato aktuelle STIKO-Impfplan für Gesunde und chronisch kranke Patienten aller Altersklassen. Einige Besonderheiten, v.a. kardial und immuninkompetent bedingt, gilt es aber zu berücksichtigen.