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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Baden-Württemberg

25. - 26. April 2014, Fellbach/Stuttgart

Infektionsprävention durch Impfungen in der Kardiologie – Wie kann man Patienten am besten schützen? 2. Wichtige Neuerungen, Besonderheiten

Meeting Abstract

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  • R. Eyermann - Dr. Richard Eyermann, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkardiologie, Sportmedizin, München, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Baden-Württemberg. Stuttgart/Fellbach, 25.-26.04.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sgkjP33

doi: 10.3205/14sgkj53, urn:nbn:de:0183-14sgkj535

Veröffentlicht: 25. März 2014

© 2014 Eyermann.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Impfungen sind sehr wirksam gegen viele relevante Infektionskrankheiten. Herzkranke Patienten sind besonders gefährdet, profitieren aber um so mehr. Von STIKO und Medizinischen Fachgesellschaften empfohlene Impfungen werden in der Praxis immer noch unzureichend umgesetzt und gefährden die großartigen Erfolge in der Behandlung angeborener Herzfehler mit völliger Prognoseumkehr (>90% Überleben heute).

Methodik: Literaturrecherche. Präsentation evidenzbasierter Empfehlungen.

Ergebnisse Neuerungen/Besonderheiten:

Rotavirus-Impfung: für alle Kinder, auch herzkranke Kinder, jetzt STIKO-Empfehlung (8/2013).

RSV-Prophylaxe: für Kinder <2 Jahre mit hämodynamisch relevantem Herzfehler in der RSV-Saison passive Immunprophylaxe mit Palvizumab alle 4 Wochen. Einteilung in hohes bzw. mittleres Risiko für schwere RSV-Erkrankung: Kinder von <12 Lebensmonate bzw. >12<24 Lebensmonate mit hämodynamisch relevantem Herzfehler (v.a. op.-bzw. interventionsbedürftige Herzfehler mit PAH, pulmonal-venöser Stauung oder Zyanose sowie bei schwerer Herzinsuffizienz unter Pharmakotherapie). Kinder mit hohem Risiko sollen, Kinder mit mittlerem Risiko können die Prophylaxe erhalten (Neue AWMF-LL 048-012).

Intranasale Influenza-Impfung: Attenuierter Lebendimpfstoff (LAIV) ist von höherer klinischer Wirksamkeit gegenüber herkömmlichen Totimpfstoffen (TIVs) bei herzkranken Patienten. Zulassung in der BRD nur für Altersgruppe 2-17 Jahre, Empfehlung STIKO 8/2013 für Kinder 2-6 Jahre (Cave: immungeschwächte Patienten).

Tetravalenter Grippeimpfstoff (GSK 9/2013): mit Abdeckung erstmals beider B-Linien und neuester WHO-Empfehlung, Zulassung für Kinder ab 3 Jahre.

Meningokokken-B-Imfung: Meiste Infektionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgen durch Serotyp B. Impfstoff zugelassen, Impfschema in Diskussion : wahrscheinlich 4x simultan kontralateral mit 6-fach(DPT, Polio, Hib, Hep.B)- und Pneumokokkenimpfung (1. und 2. Lebensjahr), noch keine STIKO-Empfehlung.

Pneumokokken-Impfung: Wiederholungsimpfungen mit Konjugatimpfstoff, nicht mehr Polysaccharidimpfstoff (GBA vs. noch STIKO).

Neue orale Antikoagulanzien (NOAKs): kurze Pause, z.B. 24 Stunden bei Rivaroxaban, i.m.-Injektionen sind danach möglich.

Konklusion: Prinzipiell gilt für Herzkranke der STIKO-Impfkalender. Wichtige Neuerungen und Besonderheiten sind aber zu beachten.