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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Baden-Württemberg

25. - 26. April 2014, Fellbach/Stuttgart

Sind Knicklichter gefährlich? Knicklichtunfälle aus Sicht der Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg

Meeting Abstract

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  • U. Stedtler - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Vergiftungs-Informations-Zentrale, Freiburg, Deutschland
  • M. Hermanns-Clausen - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Vergiftungs-Informations-Zentrale, Freiburg, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Baden-Württemberg. Stuttgart/Fellbach, 25.-26.04.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sgkjP19

doi: 10.3205/14sgkj39, urn:nbn:de:0183-14sgkj396

Veröffentlicht: 25. März 2014

© 2014 Stedtler et al.
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Gliederung

Text

In den letzten Jahren machten Anfragen zu Knicklichtern ca. 0,75 bis 1% der Anfragen an die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg (VIZ) aus. Häufig werden diese Leuchtgeräte, obwohl offiziell als Camping-, Angel- oder Dekobedarf vermarktet, als Kinderspielzeug eingesetzt. Informationen zu den Inhaltsstoffen liegen nur sporadisch vor, uns bekannt sind Wasserstoffperoxid und Dibutylphthalat. Wir haben eine retrospektive Analyse unserer Daten durchgeführt, um festzustellen, wie gefährlich diese Expositionen sind.

Methode: Retrospektive Analyse der Falldokumentationen der VIZ.

Ergebnisse: 1260 Humane Mono-Expositionen betreffend Knicklichter und verwandte Produkte wie Leuchttrinkhalme etc. Hauptexpositionswege waren oral (1018), okulär (167) und dermal (62). In 728 Fällen bestanden zum Zeitpunkt des Erstkontakts keine Beschwerden, in 491 Fällen wurden leichte Symptome, vor allem Reizsymptome, geklagt. In 3 Fällen war die Schwere der Symptome nicht einzuschätzen oder nicht dokumentiert. In 3 Fällen wurden mittelschwere Symptome berichtet, einmal starke Augenreizung, zweimal anhaltende Schmerzen. In den beiden letztgenannten Fällen ist aufgrund der Lokalisation und des Verlaufs der Beschwerden ein Zusammenhang der Symptome mit der Knicklicht-Exposition sehr unwahrscheinlich.

Zusammenfassung: Anfragen an die VIZ wegen Unfällen mit Knicklichtern sind häufig. Die genaue Zusammensetzung lässt sich oft nicht feststellen. Schwere Verläufe haben wir bisher nicht beobachtet.