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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Baden-Württemberg

25. - 26. April 2014, Fellbach/Stuttgart

Hochmaligne Osteosarkome von Scapula und Clavicula

Meeting Abstract

  • S. Hecker-Nolting - Klinikum Stuttgart, Olgahospital, Pädiatrie V, Stuttgart, Deutschland
  • A. Borkhardt - Universitätsklinikum Düsseldorf, Universitätskinderklinik, Abteilung Hämatologie, Immunologie, Onkologie, Düsseldorf, Deutschland
  • P.-G. Schlegel - Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Würzburg, Deutschland
  • L. Kager - St. Anna Kinderspital, Hämato-Onkologie, Wien, Österreich
  • G. Jundt - Universitätsspital Basel, Abteilung für Pathologie, Basel, Schweiz
  • R. Schwarz - Universitätsklinik & Poliklinik für Radiologie, Abteilung für Strahlentherapie, Hamburg, Deutschland
  • S. Bielack - Klinikum Stuttgart, Olgahospital, Pädiatrie V, Stuttgart, Deutschland; Universitätskinderklinik Münster, Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Münster, Deutschland
  • Cooperative Osteosarkomstudiengruppe (COSS)

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Baden-Württemberg. Stuttgart/Fellbach, 25.-26.04.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sgkjP07

doi: 10.3205/14sgkj28, urn:nbn:de:0183-14sgkj281

Veröffentlicht: 25. März 2014

© 2014 Hecker-Nolting et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In dieser Untersuchung wurden retrospektiv die klinischen Merkmale von Patienten mit hochmalignem Osteosarkom im Bereich der Scapula und der Clavicula sowie deren Outcome nach multimodaler Behandlung analysiert.

Methodik: Im Patientenkollektiv der Datenbank der Cooperativen Osteosarkomstudiengruppe (COSS) wurden 26 Patienten mit einem hochmalignen Osteosarkom der Lokalisation Scapula bzw. Clavicula identifiziert. Deren patienten-, tumor- und behandlungsspezifischen Merkmale sowie das Überleben nach multimodaler Therapie wurden untersucht und ausgewertet.

Ergebnis: Medianes Alter bei Diagnose: 36 Jahre (9-66), 9 weiblich, 17 männlich; Lokalisation: Clavicula 12, Scapula 14. 9 Patienten (34,6%) waren jünger als 18 Jahre. Metastasen fanden sich initial bei 6 Patienten. Bei 8 Patienten (30,8%) fand sich eine maligne Erkrankung in der Vorgeschichte (Mamma-Karzinom (3), Rhabdomyosarkom (2), M. Hodgkin (2) und Chondrosarkom (1)). Bei 6 dieser Patienten war deshalb eine Bestrahlung im Bereich Hals bzw. Thorax erfolgt; das mittlere Intervall zwischen Ersterkrankung und Auftreten des Osteosarkoms lag bei 18,5 Jahren. Alle 26 Patienten erhielten eine Chemotherapie. 10 Patienten zeigten ein gutes Ansprechen auf die präoperative Chemotherapie, bei 6 war das Ansprechen schlecht, bei 10 war es nicht beurteilbar, davon bei 7 aufgrund einer primären definitiven Tumoroperation. 5 Patienten erreichten keine komplette Remission, weitere 5 erlitten im Verlauf ein Rezidiv. 12 Patienten verstarben, davon 2 in erster Remission. Von den 8 Patienten mit sekundärem Osteosarkom verstarben 5 Patienten. Das 5-Jahres-ereignisfreie-Überleben lag bei 68%, das 5-Jahres-Gesamtüberleben bei 60%. Die Überlebenswahrscheinlichkeit korrelierte positiv mit einem guten Ansprechen auf die präoperative Chemotherapie (log rank p=0,011) sowie mit dem Vorhandensein einer lokalisierten Erkrankung (log rank p=0,003).

Schlussfolgerung: Clavicula-/Scapula-Osteosarkome treten im Schnitt bei älteren Patienten auf als Extremitäten-Osteosarkome. Die Prognose unter multimodaler Therapie ist vergleichbar mit der von Extremitäten-Osteosarkomen. Im Unterschied hierzu handelt es sich im Bereich Scapula/Clavicula häufiger um Zweittumorerkrankungen. Daher ist bei Patienten mit Tumoren im Hals/Thorax-Bereich und stattgehabter Radiotherapie bei Beschwerden im Bereich der Scapula/Clavicula die Möglichkeit eines Osteosarkoms als Zweittumorerkrankung zu berücksichtigen.