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Früherkennung und Management von Autismus-Spektrum-Störung in der kinderärztlichen Praxis
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Veröffentlicht: | 25. März 2014 |
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Fragestellung: Der niedergelassene Kinderarzt ist mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, die Verdachtsdiagnose einer Autismus-Spektrum-Störung so früh wie möglich zu stellen und die notwendigen Schritte zur Abklärung und Behandlungsplanung einzuleiten.
Methodik: Die diagnostischen Früherkennungszeichen werden systematisch anhand von Schemas für die einzelnen Vorsorgeuntersuchungen dargestellt. Die verfügbaren Instrumente zur Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung in den ersten Lebensjahren werden präsentiert und zugleich die Bedeutung der klinischen Diagnose betont. Die Behandlungsplanung für den Altersbereich zwischen 2 und 5 Jahren wird übersichtlich präsentiert.
Ergebnis: Entgegen der bisherigen diagnostischen Praxis, die eine Diagnosestellung von Autismus-Spektrum-Störungen erst bei einem durchschnittlichen Alter von 4 Jahren beinhaltet, ist die Früherkennung im Altersbereich zwischen 2 und 3 Jahren zuverlässig möglich. Bei sozial benachteiligten Kindern wid die Verdachtsdiagnose oft noch wesentlich später gestellt. Auch können bei einer Verdachtsdiagnose frühzeitig Autismus spezifische Behandlungsmethoden eingesetzt und systematisch abgestimmt werden. Die klinische Erfahrungen in der Autismus-Sprechstunde eines großen sozialpädiatrischen Zentrums werden anhand der Untersuchungsbefunde in den letzten beiden Jahren zusammengefasst.
Schlussfolgerung: Die Rolle des Kinderarztes bei der Früherkennung und Behandlungsplanung sollte gestärkt werden, so dass die Diagnosestellung vor allem bei den komplexen Verlaufsformen von Autismus-Spektrum-Störungen zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt möglich ist und der Kinderarzt eine System für das koordinierte Management dieser komplexen Störungsbilder an die Hand bekommt.