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Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter – Handlungsempfehlungen des Netzwerks „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“, ein Projekt von IN FORM
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Veröffentlicht: | 25. März 2014 |
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Zielsetzung: Eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung und reichlich Bewegung sind wichtig für die gesunde Entwicklung und das Wohlbefinden des Kleinkindes (1 bis 3 Jahre). Die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, die es erwirbt, wirken sich nicht nur kurzfristig aus, sie prägen auch wesentlich spätere Verhaltensweisen bis ins Erwachsenenalter. Ein gesunder Lebensstil gilt als ein Schlüssel zur Vorbeugung von Übergewicht und ernährungsabhängigen Erkrankungen. Das Netzwerk hat sich daher zum Ziel gesetzt einheitliche Handlungsempfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter zu entwickeln und zu verbreiten. Durch eine zielgruppengerechte Kommunikation der Handlungsempfehlungen und Vernetzung von Berufsgruppen, die in der Betreuung von Eltern tätig sind, soll ein Beitrag zur Prävention von Übergewicht so früh wie möglich geleistet werden.
Methodik: Die aktuellen Empfehlungen entstanden, wie die beiden bestehenden Publikationen „Ernährung von Säuglingen und der stillenden Mutter“ und „Ernährung in der Schwangerschaft“, in einem Konsensprozess auf Grundlage einer Datensammlung, die relevante Publikationen, Meta-Analysen und Leitlinien sowie Empfehlungen und Referenzwerte zur Nährstoffzufuhr relevanter Fachorganisationen und Institutionen erfasste.
Ergebnisse: Folgende Themen wurden für die Verbraucherkommunikation zum Thema Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter als relevant extrahiert und gemeinsame Empfehlungen auf Basis der vorgenommenen Datensammlung verabschiedet:
a) Essen lernen (gemeinsame Mahlzeiten, Beachtung von Hunger und Sättigung, Erweiterung der Lebensmittelvielfalt)
b) Ernährung (Ernährungsweise, Getränke, vegetarische Ernährung, Schutz vor Lebensmittelinfektionen)
c) Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Kleinkindalter
d) Körperliche Aktivität (Ausmaß und Art der Bewegung, Unterstützung der körperlichen Aktivität, Begrenzung von Inaktivität, Schlafen und Entspannen)
Schlussfolgerung: Berufsgruppen, die in engem Kontakt zu Eltern stehen wie Kinder- und Jugendärzte/-innen, Hebammen, Erzieher/-innen sowie Tagesmütter und -väter, sind besonders prädestiniert zu einer Lebensstiländerung zu motivieren. Um Verbraucherverunsicherungen vorzubeugen ist es unerlässlich, dass Multiplikatoren einheitliche, wissenschaftlich fundierte und unabhängige Empfehlungen zur Verfügung stehen um diese an die Eltern weiterzugeben. Dies gelingt mit den Handlungsempfehlungen und den daraus abgeleiteten Medien und Maßnahmen.