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Epiphysiolysis Capitis Femoris (ECF): Relevante intraoperative Befunde bei Therapie mit Chirurgischer Hüftluxation
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Veröffentlicht: | 17. April 2013 |
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Die Behandlung der Epiphysiolysis Capitis Femoris (ECF) beinhaltete historisch nur selten offene Verfahren inklusive Arthrotomie und Inspektion des Hüftgelenkes. Neuere Verfahren wie die chirurgischer Hüftluxation zur Therapie der ECF ermöglichen eine Inspektion des Gelenkes und geben somit zusätzliche Informationen über die Deformität, Gelenkschädigung, Stabilität der Wachstumsfuge und mögliche Ursachen der Beeinflussung der Hüftkopfdurchblutung.
Fragestellung: Korreliert die schwere des Abrutsches des Femurkopfes, die Stabilität der Wachstumsfuge oder die Symptomdauer mit dem Ausmass der Gelenkschädigung bei ECF? Welche Faktoren könnten das Auftreten von Durchblutungsstörungen des Femurkopfes hervorrufen?
Methodik: Retrospektive Analyse von 109/129 Hüften mit suffizienter Dokumentation der klinischen, radiologischen und intraoperativen Befunde. Messung der Femurkopfdurchblutung bevor und nach Femurkopfreposition mittels Laserdopplersonde oder Anbohrung. Dokumentation der posteromedialen Kallusbildung am Schenkelhals.
Ergebnisse: 97/109 Hüften zeigten acetabulären Knorpelschaden. Das Ausmass der Gelenkschäden korrelierte nicht mit der schwere des Abrutsches oder Dauer der Symptome. Hüften mit instabilen Wachstumsfugen zeigten weniger Knorpelschäden, hatten jedoch eine höhere Gefahr der avaskulären Nekrose. Eine Verzögerung der Operation bei instabilen Wachstumsfugen kann eine temporäre oder dauerhafte Perfusionsstörung des Femurkopfes hervorrufen. Kallusbildung am posteromedialen Schenkelhals ist häufig.
Schlussfolgerung: ECF mit minimen Gleitwinkeln können schwere acetabuläre Knorpelschäden hervorrufen. Der Gleitwinkel korreliert nicht mit dem Ausmass der Gelenkschädigung. Der eigentliche Abrutsch des Femurkopfes scheint weniger Einfluss auf die Femurkopfdurchblutung zu haben als angenommen. Die Resektion von posteromedialem Kallus vermindert die Spannung auf die retinaculären Gefässe nach Femurkopfreposition.