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Linsentrübung nach ICL-Implantation vor 15 Jahren – und nun?
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2025 |
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In unserer refraktiven Sprechstunde stellte sich ein 37-jähriger Patient mit einer seit mehreren Wochen bestehenden einseitigen Sehverschlechterung am rechten Auge auf c.c. 0,63 vor. Im Jahr 2009 war beidseits eine ICL (implantierbare Collamer-Linse) der 1. Generation ohne Aquaport implantiert worden. Während der Untersuchung zeigten sich die Intraokularlinsen beidseits in loco. Am rechten Auge imponierte eine vordere Rindentrübung. Bei der Planung des weiteren Vorgehens musste eine chronische Keratokonjunktivitis sicca berücksichtigt werden. Da der Patient weiterhin eine Brillenunabhängigkeit anstrebte und Kontaktlinsen aufgrund der Hornhautsituation kontrainduziert sind, entschieden wir uns für die ICL-Explantation mit anschließender Phakoemulsifikation der Linse und Implantation einer Intraokularlinse mit erweiterter Tiefenschärfe (EDOF). Im vorliegenden Fall konnte ein gutes postoperatives visuelles Ergebnis erzielt werden. Der Verlauf nach refraktivchirurgischen Interventionen, im vorliegenden Fall einer Implantation von phaken Intraokularlinsen, kann uns vor Herausforderungen stellen und sollte mit dem Patienten vor dem Ersteingriff genau abgewogen werden.