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Unterschiede im postoperativen Fremdkörpergefühl bei Anwendung zwei verschiedener monokanalikulärer Intubationssysteme
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2025 |
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Hintergrund: Monokanalikuläre autostabile Intubationssysteme wie die Monoka- und Mini-Monoka-Intubate haben sich als sichere und effiziente chirurgische Hilfsmittel zur Sicherstellung des postoperativen Erfolgs in der kritischen Phase der Wundheilung nach transkutaner Dakryozystorhinostomie nach Toti (DCR) erwiesen. Sie werden ohne Nahtfixation durch eine stöpselartige Konfiguration des Intubatköpfchens im Tränenpünktchen verankert und liegen der Lidkante im medialen Lidwinkel auf. Wir untersuchten das postoperative Fremdkörpergefühl (FK) bei Patienten mit Zustand nach DCR mit Mini-Monoka und Monoka-Intubaten.
Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive, deskriptive, monozentrische, Single-surgeon-Studie, die am Universitätsklinikum Halle (Saale) durchgeführt wurde. Eingeschlossen wurden 130 erwachsene Patienten, die infolge einer DCR eine Tänenwegsintubation erhielten. Gruppe 1 bestand aus 68 Patienten, die eine Mini-Monoka-Intubation erhielten, Gruppe 2 aus 62 Patienten, die eine Monoka-Intubation erhielten. Alle Intubate wurden über das obere Tränenpünktchen eingeführt und verblieben für 3 Monate. Durch eine Fragebogenerhebung wurde das Auftreten eines FK-Gefühls ermittelt, sowie bei positiver Anamnese der Grad der subjektiven Beeinträchtigung auf einer vordefinierten Skala (stark-mäßig, wenig, gar nicht).
Ergebnisse: 22,1% der Patienten mit Mini-Monoka und 40.3% der Patienten mit Monoka gaben ein FK-Gefühl an. Hierbei ergab sich keine statistische Signifikanz. In der Qualitätsanalyse des FK-Gefühls ergab sich jedoch mit einem p-Wert von 0,024 eine Signifikanz im Vergleich der beiden Gruppen. Hierbei gaben 14 Patienten in der Monoka-Gruppe eine mäßig-starke Beeinträchtigung durch das FK-Gefühl an, jedoch nur 6 Patienten aus der Mini-Monoka-Gruppe. Wenig beeinträchtigt fühlten sich 4 Patienten aus Gruppe 1, und kein Patient aus Gruppe 2. Keine Beeinträchtigung durch das FK-Gefühl gaben 3 Patienten aus Gruppe 1 und 8 Patienten aus Gruppe 2 an.
Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass beide monokanalikuläre Intubationssysteme bei einem Drittel bis einem Viertel der Patienten zu einem postoperativen FK-Gefühl führen. Hierbei gab es keine statistische Relevanz zwischen den beiden verglichenen Systemen. Es zeigte sich jedoch eine klare Tendenz, dass das größere Monoka-Intubat zu einer stärkeren subjektiv empfundenen Beeinträchtigung führen kann. Wir schlussfolgern daraus, dass, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, eine monokanalikuläre Intubation mit Mini-Monoka zu bevorzugen ist, sofern die anatomischen und funktionellen Voraussetzungen für die Verwendung eines solchen gegeben sind. Grundsätzlich sind Patienten bei anstehender TNW-Intubation über mögliche Symptome eines Fremdkörpergefühls aufzuklären.