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Die Diagnose ist erst der Anfang: Therapieherausforderungen bei der Birdshot-Chorioretinopathie
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2025 |
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Klinische Präsentation: Eine 64-jährige Patientin stellte sich mit einer seit über 2 Jahren zunehmenden Sehverschlechterung vor, welche primär in Form von Schwebeteilchen im Gesichtsfeld und einem schwankenden trüben Sehen angegeben wurde. In der Spaltlampenuntersuchung zeigte sich ein reizarmer Vorderabschnitt. Der Glaskörper wies zahlreiche Zellen sowie zum Teil dichte Destruktionen auf. Funduskopisch zeigten sich weißgelbliche Depigmentierungen.
Diagnose: Im Rahmen der diagnostischen Abklärung stellten wir nach Ausschluss einer infektiösen Genese und vor dem Hintergrund eines positiven HLA-A29-Antigentests die Diagnose einer Birdshot-Chorioretinopathie.
Therapeutischer Ansatz: Die systemische Monotherapie mit Corticosteroiden erwies sich im vorliegenden Fall als nicht ausreichend. Nach initialer Befundbesserung zeigten sich eine rezidivierende Zunahme der Entzündungsreaktion und Glaskörpertrübungen bei einer Reduktion der Dosis auf 10 mg täglich. Unter der zusätzlichen Anwendung von Adalimumab 40 mg alle 2 Wochen konnte erneut ein signifikanter Rückgang der intraokularen Entzündung verzeichnet werden. Damit einhergehend zeigten sich eine Rehabilitation der Sehschärfe und eine deutliche Abnahme der subjektiv wahrgenommenen Schwebeteilchen.
Schlussfolgerung: Die Therapie der Birdshot-Retinopathie erweist sich oft als anspruchsvoll und besteht häufig aus einer Kombination verschiedener immunmodulierenden Medikamente. Ein einheitliches Therapieregime, welches bei allen Patienten wirksam angewendet werden kann, existiert nicht. Häufig müssen verschiedene Substanzkombinationen getestet werden, um eine hinreichende Unterdrückung der intraokularen Entzündung zu erreichen.