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Placoide retinale Entzündungsherde – APMPPE oder nicht?
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2025 |
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Einer posterioren Uveitis kann eine Reihe an komplexen Erkrankungen zugrunde liegen. Es gilt daher nicht nur, eine symptombezogene Behandlung der Beschwerden durchzuführen, sondern auch, eine umfangreiche Abklärung möglicher Ursachen und systemischer Grunderkrankungen im Blick zu behalten. Dies erfordert mitunter eine interdisziplinäre Zusammenarbeit für die Durchführung der umfangreichen Diagnostik und gemeinsamen Planung einer gezielten Therapie der Erkrankung.
Wir berichten über den Fall eines 21-jährigen Patienten, der sich im August 2022 erstmalig in unserem Augen-MVZ mit Kopfschmerzen sowie konjunktivalem Reizzustand und Fremdkörpergefühl am rechten Auge vorstellte. Der Visus betrug beidseits 0,63 cc. Im Vorderabschnittsbefund zeigte sich eine Episkleritis am rechten Auge. Funduskopisch fanden sich beidseits teils konfluierende chorioretinale Entzündungsherde. Unter dem initialen Eindruck einer atypischen APMPPE mit begleitender Episkleritis leiteten wir eine weiterführende Diagnostik zur Ursachenabklärung ein und begannen nach Ausschluss möglicher Kontraindikationen eine antientzündliche Therapie mit Glucocorticoiden. Die atypische Lokalisation der placoiden Herde sowie deren zunehmende Ausbreitung im Krankheitsverlauf ließen uns die ursprüngliche Verdachtsdiagnose konkretisieren. Unter Berücksichtigung angiographischer Befunde (ICG, FAG) sollen im vorliegenden Beispiel differentialdiagnostische Überlegungen dargestellt werden.