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Das White-Dot-Syndrom – ein Chamäleon in zwei Fällen
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2025 |
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Hintergrund: Unter dem Begriff White-Dot-Syndrom versteht man eine stark heterogene Gruppe von Chorioretinitiden, welche sich unter anderem durch Sehstörungen, Visusabfall oder Gesichtsfeldeinschränkungen bemerkbar machen. Je nach Erkrankung kann nahezu jede Bevölkerungsgruppe betroffen sein, die Erkrankungen können akut oder chronisch, uni- oder bilateral auftreten, folgenlos abheilen oder mit bleibender Sehminderung vergesellschaftet sein. Oftmals handelt es sich jedoch um Ausschlussdiagnosen: So muss auch an das Vorliegen intraokulärer Infektionen, systemische Autoimmunerkrankungen oder ein Masquerade-Syndrom bei malignem Geschehen gedacht werden.
Methoden: Es erfolgt die Diskussion zweier stationärer Patientenfälle mit unterschiedlich gearteten chorioretinalen Herden, welche durch OCT und FAG-Untersuchungen, eine umfangreiche Uveitisserologie, sowie Probebiopsien des Glaskörpers inkl. des IL6/IL10-Quotienten charakterisiert werden.
Schlussfolgerung: Nicht in jedem Fall kann beim White-Dot-Syndrom eine klare Differentialdiagnose gestellt werden, da die Grenzen der einzelnen Syndrome verschwimmen können. In solchen Fällen muss der klinische Verlauf abgewartet und auf Komplikationen wie das Auftreten chorioretinaler Neovaskularisationen, Atrophien oder intraretinaler Ödeme geachtet werden. Im Zweifel ist jedoch die Indikation zur diagnostischen Vitrektomie großzügig zu stellen.