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29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 29

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

02.09. - 03.09.2022, Halle/Saale

Langzeitergebnisse bei der Behandlung der strahleninduzierten Makulopathie mit Fluocinolonacetonid (Iluvien®)

Meeting Abstract

  • Lena Zimmermann - Dessau
  • L. Grajewski - Dessau
  • C. Kneifel - Dessau
  • L. Krause - Dessau

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Halle/Saale, 02.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22sath37

doi: 10.3205/22sath37, urn:nbn:de:0183-22sath371

Veröffentlicht: 7. November 2022

© 2022 Zimmermann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das chronische Makulaödem ist eine bekannte Folge der strahleninduzierten Makulopathie. Es ist der häufigste Grund für einen signifikanten Visusabfall nach zuvor erfolgter Strahlentherapie. Die derzeitigen Therapien unterscheiden sich in Bezug auf Wirksamkeit und klinischen Nutzen. Das Potenzial von intravitrealen Implantaten mit langsamer Freisetzung von Fluocinolonacetonid (FAc) (Iluvien®-Implantat) ist unbekannt. Wir stellten die Hypothese auf, dass eine kontinuierliche lokale Verabreichung von niedrig dosierten Kortikosteroiden die Symptome der strahleninduzierten Makulopathie verbessern könnte.

Methoden: Acht Patienten (acht Augen) im Alter von 41 bis 75 Jahren stellten sich mit strahleninduzierter Makulopathie nach 106Ru-Brachytherapie, Protonenbestrahlung oder stereotaktischer Strahlentherapie (STx) mit Photonen vor. Alle Patienten wurden zunächst mit Triamcinolon-Injektionen, Anti-VEGF ober einer Kombinationstherapie behandelt und zeigten sich refraktär gegenüber diesen Therapieregimen. Das Iluvien®-Implantat wurde injiziert und die Patienten zur Überwachung der klinischen und morphologischen Entwicklung nachbeobachtet. Die Nachbeobachtungszeit reicht von 14 bis 43 Monaten nach der Behandlung mit Fluocinolonacetonid (Iluvien®-Implantat), mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 32 Monaten.

Ergebnisse: Zunächst sprachen alle Patienten auf die Therapie an, indem sich ein Rückgang des Makulaödems zeigte. Die optische Kohärenztomographie (OCT) zeigte in allen Fällen einen Rückgang des Makulaödems. Die Sehschärfe verbesserte sich bei vier von acht Patienten. Allerdings stellten wir zwei bzw. drei Jahre nach der Implantation von Iluvien® bei zwei Patienten eine vorübergehende Verschlechterung der Sehschärfe und ein erneutes Makulaödem fest. Zwei Patienten zeigten stabile OCT-Befunde bei gleichbleibender Sehschärfe.

Schlussfolgerungen: FAc-Implantate mit langsamer Freisetzung des Wickstoffes in den Glaskörper sind eine vielversprechende therapeutische Option zur Verbesserung der anatomischen Strukturen der Fovea und der Sehfunktion. FAc-Implantate mit langsamer Freisetzung könnten die Häufigkeit der intravitrealen Injektionen und die therapeutische Belastung verringern.