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Rekonstruktionschancen nach Lid-/Orbitatumoren
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Veröffentlicht: | 7. November 2022 |
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In den meisten Fällen ist die chirurgische Resektion, gefolgt von einer ophthalmoplastischen Rekonstruktion, der derzeitige Goldstandard für die Behandlung von periokulären malignen Tumoren. Eine histopathologische Untersuchung ist nicht nur für die Bestätigung der Diagnose und die Bestimmung des Resektionsstatus von entscheidender Bedeutung, sondern vor allem für die Identifizierung infiltrierender Wachstumstypen, da dies auch die postoperative Nachsorge und Prognose beeinflusst. Ein breites Spektrum verschiedener Rekonstruktionstechniken ermöglicht eine individuelle Defektdeckung mit meist guten kosmetischen und funktionellen Ergebnissen. Das Grundprinzip ist die Wiederherstellung der Anatomie mit einer vorderen und hinteren Lidlamelle. Die Wahl der geeigneten Technik hängt nicht nur von der vertikalen und horizontalen Defektgröße, der Defektlokalisation oder einer möglichen Lidkantenbeteiligung ab, sondern auch maßgeblich vom Alter des Patienten, dem verfügbaren Gewebe (z. B. Haut), den Präferenzen des Patienten und vor allem von der Erfahrung des Operateurs. Bei kleineren, partiellen oder penetrierenden Defekten kann ein direkter Wundverschluss durchgeführt werden. Bei größeren Defekten sind jedoch je nach Größe und Lage des Defekts komplexere Rekonstruktionstechniken wie die Tenzel-Rotationsplastik, die Hughes-Plastik, die Cutler-Beard-Plastik, tarsomarginale Transplantate nach Huebner oder auch V-Y-Glabellappen notwendig. Bei fortgeschrittenen Befunden mit Infiltration der Orbita ist jedoch in einigen Fällen eine Orbitalexenteration unumgänglich.