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29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh 29

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

02.09. - 03.09.2022, Halle/Saale

Evaluation der frühen postoperativen Parameter im Hinblick auf den langfristigen Erfolg beim PRESERFLO™ MicroShunt

Meeting Abstract

  • Melih Tarhan - Jena
  • T. Theilig - Jena
  • M. Papadimitriou - Jena
  • G. Albaba - Jena
  • D. Meller - Jena
  • S. Hasan - Jena

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 29. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Halle/Saale, 02.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22sath20

doi: 10.3205/22sath20, urn:nbn:de:0183-22sath201

Veröffentlicht: 7. November 2022

© 2022 Tarhan et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Implantation des PRESERFLO™ MicroShunt (PM) ist eine etablierte Operation zur langfristigen Reduktion des Intraokulardrucks (IOD). Es sind jedoch regelmäßige Kontrollen erforderlich, um ggf. bei nicht zufriedenstellendem IOD das weitere Vorgehen (z.B. Folgeeingriff) zu planen. In dieser Arbeit wird der langfristige Erfolg des PM in Abhängigkeit von frühen postoperativen Parametern nach Implantation untersucht.

Methoden: Es wurden insgesamt 81 Augen von 66 Patienten, bei denen ein PM implantiert wurde, retrospektiv untersucht. Der langfristige Erfolg wurde anhand des IOD und der Erfolgsrate (ER) (IOD <18 mmHg ohne Medikamente) zur letzten Visite (LV) in Abhängigkeit von dem gemessenen IOD in 3 Gruppen (A: 0–6 mmHg, B: 7–12 mmHg, C: >12 mmHg) jeweils für 1 Tag nach Implantation (D1) und für 7 Tage nach Implantation (D7), dem Vorliegen einer im Vorderabschnitts-OCT (ANTERION®) darstellbaren subklinischen Aderhautamotio, sowie der mit dem OCT bestimmten Lage der äußeren Öffnung des PM (subtenonal vs intratenonal) verglichen.

Ergebnisse: Die Dauer bis zur LV betrug 184,5±193,0 Tage. Zum Zeitpunkt D1 war der IOD zur LV in der A-Gruppe (13,6±8,4 mmHg) signifikant geringer sowohl im Vergleich zur B-Gruppe (16,0±7,8 mmHg p=0,04 Mann-Whitney-U-Test), als auch zur C-Gruppe (19,3±6,8 mmHg, p=0,02 Mann-Whitney-U-Test), B und C unterschieden sich nicht signifikant voneinander. Bei der ER zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen an D1. An D7 war der IOD zur LV in der A-Gruppe (12,1±5,1 mmHg) (p<0,001), sowie auch in der B-Gruppe (14,3±7,7 mmHg) (p=0,001) signifikant geringer als in der C-Gruppe (21,3±9,9 mmHg), zwischen A und B bestand kein signifikanter Unterschied beim IOD zur LV. Die ER war in der A-Gruppe mit 77% (95%-CI: 61%–93%) signifikant größer als in der C-Gruppe (24% 95%-CI: 1%–46%, Chi-Quadrat-Test p<0,001) und in der B-Gruppe 70% (95%-CI: 53%–87%) signifikant größer als in der C-Gruppe (p=0,002) an D7. Zwischen A und B zeigte sich kein signifikanter Unterschied an D7 bzgl. der ER. Das Vorliegen einer subklinischen Aderhautamotio oder die Lage der äußeren Öffnung des PM (subtenonal vs. intratenonal) in den ersten 4 Wochen nach Implantation des PM führte zu keinem signifikanten Unterschied beim IOD oder der ER zur LV.

Schlussfolgerungen: Ein niedriger IOD an D1 (<7 mmHg) und an D7 (<13 mmHg) führt zu einem größeren langfristigen Erfolg. So könnte daher der frühe postoperative IOD wertvolle prädiktive Hinweise für das langfristige Outcome nach Implantation des PM geben.