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Optimierung der refraktiven Ergebnisse nach (Triple)-DMEK: eine Meta-Analyse
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Veröffentlicht: | 7. November 2022 |
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Fragestellung: Nach Descemet membrane endothelial keratoplasty kombiniert mit Cataract-Operation (Triple-DMEK) zeigt sich üblicherweise ein refraktiver, hyperoper Shift. Die Berechnung der refraktiven Verschiebung im Vergleich zu der Zielrefraktion ist nach wie vor schwierig, da die refraktiven Ergebnisse stark schwanken. Ziel der Studie war die Untersuchung des Ausmaßes der refraktiven Abweichung nach Triple-DMEK. Zudem soll ein Überblick über die zugrundeliegenden Ursachen gegeben werden.
Methodik: In einer PubMed-Recherche erfolgte die Suche nach folgenden Begriffen: „Descemet membrane endothelial keratoplasty“, „DMEK“, „Descemet membrane endothelial keratoplasty combined with cataract surgery“, „triple-DMEK“ in Kombination mit „refractive outcomes“, „refractive shift“ und „hyperopic shift“. Sowohl das Ausmaß als auch die Ursachen des refraktiven Shifts nach DMEK wurden ausgewertet. Die refraktiven Ergebnisse wurden mittels fixed und random effects model verglichen.
Ergebnis: Das sphärische Äquivalent des postoperativen, refraktiven Resultates wich im Mittel, verglichen mit präoperativ bei DMEK und verglichen mit der präoperativen Zielrefraktion bei Triple-DMEK um +0,43D [95%CI: 0,31, 0,55] ab. Bei siebenundzwanzig Studien zeigte sich ein hyperoper Shift nach DMEK. Dieser lag in 19 Studien zwischen 0 und +0,5D und in 6 Studien zwischen +0,5 und +1,0D. Zwei Studien zeigten einen refraktiven Shift von mehr als +1,0D. Der maximal gemessene refraktive Shift lag bei +1,24 ± 1,07D. Bei nur einer Studie zeigte sich ein myoper Shift nach DMEK, welcher bei -1,14 ± 1,70D lag.
Schlussfolgerung: Nach (Triple-) DMEK ergibt sich ein leichter, in der Regel hyperoper refraktiver Shift. Bei Durchführung einer Triple-DMEK sollte daher eine Zielrefraktion von -0,5 gewählt werden, um eine Emmetropie zu erreichen. Die posterioren Veränderungen der Hornhaut bei endothelialer Dysfunktion werden als Hauptursache für den refraktiven Shift beschrieben. Patienten mit einer höheren postoperativen Aufsteilung der posterioren Kurvatur zeigen in der Regel einen höheren postoperativen, hyperopen Shift.