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28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

10.09. - 11.09.2021, Jena

Von einer Bagatellverletzung zur Notfall-OP – die Anamnese kann entscheidend sein

Meeting Abstract

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  • Abbas Abdel Sater - Magdeburg
  • C. Schuart - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Jena, 10.-11.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21sath38

doi: 10.3205/21sath38, urn:nbn:de:0183-21sath380

Veröffentlicht: 9. September 2021

© 2021 Sater et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ein 33-jähriger, gesund wirkender Patient stellte sich mit einem roten Auge und Schmerzen in unserer Notfallsprechstunde vor. Spaltlampenmikroskopisch war im oberen Hornhautbereich ein flaches Ulcus corneae mit Durchwanderungskeratitis und Hypopyon zu sehen.

Methoden: Anamnestisch berichtete der Patient, drei Tage zuvor eine Fingernagelverletzung am betroffenen Auge erlitten zu haben. Daraufhin wurden Tränenersatzmittel verordnet und eine therapeutische Kontaktlinse eingesetzt, worunter es zu einer deutlichen Befundverschlechterung kam.

Ergebnisse: Allgemeinanamnestisch war der Patient mit einer Therapie, bestehend aus Prednisolon, Tacrolimus und Cellcept stark immunsupprimiert auf Grund einer Nierentransplantation bei Nierenversagen bei Goodpasture-Syndrom. Unter der Eingabe von Vancomycin in die Vorderkammer sowie lokaler und systemischer antibiotischer Therapie kam es zu einer zügigen Befundbesserung.

Schlussfolgerung: Auch bei vermeintlich gesunden, jungen Patienten ist nicht nur die ophthalmologische sondern auch die allgemeine Anamnese extrem wichtig, um begleitende Erkrankungen oder medikamentöse Therapien zu erkennen, die eventuell den Heilungsverlauf am Auge beeinflussen können.