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28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft - SATh

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft e.V.

10.09. - 11.09.2021, Jena

Vergleich von Morphologie und Ausdehnung der Sickerkissen nach Trabekulektomie, XEN-Gel-Stent- und Preserflo-Implantation mit MMC mittels Swept-Source-Vorderaugenabschnitts-OCT

Meeting Abstract

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  • Theresa Theilig - Jena
  • M. Tarhan - Jena
  • D. Meller - Jena
  • S. Hasan - Jena

Sachsen-Anhaltisch-Thüringische Augenärztegesellschaft. 28. Jahrestagung der Sachsen-Anhaltisch-Thüringischen Augenärztegesellschaft – SATh. Jena, 10.-11.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21sath23

doi: 10.3205/21sath23, urn:nbn:de:0183-21sath235

Veröffentlicht: 9. September 2021

© 2021 Theilig et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der maßgebliche Erfolg nach filtrierender Chirurgie ist abhängig von der Funktion des Sickerkissens. Die unterschiedliche operative Genese der Sickerkissen resultiert in verschiedenen morphologischen und räumlichen Ausprägungen. Ziel der Studie ist der Vergleich gut funktionierender Sickerkissen nach drei unterschiedlichen OP-Methoden.

Methodik: Retrospektiv wurden Augen nach Trabekulektomie (TE), XEN-Gel-Stent-(XEN) und Preserflo-Implantation jeweils mit intraoperativer Anwendung von MMC eingeschlossen, die 3–6 Monate postoperativ einen Erfolg im Sinne einer Augeninnendrucksenkung von ≥20% ohne nachfolgende operative Eingriffe aufwiesen. Zu diesem Zeitpunkt wurden Scans des Filterkissens mittels Swept-Source-OCT durchgeführt und folgendermaßen analysiert: Für die Ausdehnung wurde am höchsten Punkt die Höhe der Bindehaut (BH) und der Tenon (T) gemessen, sowie die Distanz (D) bis zum Limbus. Morphologisch wurden separat Veränderungen der Bindehaut und der Tenon sowie das Vorhandensein eines episkleralen Filtrationsraums untersucht.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden je 10 Augen pro Operationsmethode. Die durchschnittliche maximale Höhe (BH+T) der Sickerkissen nach XEN war geringer als nach TE und Preserflo und der Abstand zum Limbus (D) nahm in der Reihenfolge TE, XEN, Preserflo zu. Jedoch unterschieden sich alle Parameter der räumlichen Ausprägung nicht statistisch signifikant. Morphologisch trat ein episkleraler Raum in allen Fällen nach TE und zu etwa ¾ nach Preserflo auf, während dieser nach XEN nie nachweisbar war. Die Tenon unterschied sich ebenfalls: nach XEN war sie häufiger hyporeflektiv, während nach Preserflo und TE etwa zu einem Drittel hyporeflektive, häufiger hyperreflektive und selten kavernöse Veränderungen auftraten. An der Bindehaut konnten in allen Gruppen Veränderungen im Sinne von Zysten oder Spalten nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Die mittelfristigen postoperativen räumlichen Ausprägungen nach TE, XEN und Preserflo ähneln sich stark, während morphologische Unterschiede zwischen XEN gegenüber TE und Preserflo auftreten. Möglicherweise deuten diese auf einen eher episkleralen Abflussweg nach TE und Preserflo hin, gegenüber einem eher tenonalen Abfluss nach XEN. Bindehautveränderungen zeigten sich in allen Gruppen gleichermaßen.