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27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

30.08. - 31.08.2019, Dessau

Muraine-Nähte plus Excimer-Laser-Keratoplastik bei perforiertem Keratokonus

Meeting Abstract

  • Arne Viestenz - Halle/Saale
  • C. Kesper - Halle/Saale
  • G. Lehmann - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens e. V.. Dessau, 30.-31.08.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19sath37

doi: 10.3205/19sath37, urn:nbn:de:0183-19sath379

Veröffentlicht: 23. September 2019

© 2019 Viestenz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Perforation eines akuten Keratokonus ist sehr selten. Der Ophthalmochirurg steht vor der Entscheidung, konservativ, minimal invasiv oder kurativ vorzugehen. Verbandskontaktlinse, Lufteingabe, Amnionmembranaufnähung, Muraine-Nähte oder eine perforierende Keratoplastik zählen zu den möglichen Optionen. Eine mechanische Hornhauttransplantation würde ein zu hohes Risiko für Stauchung und Astigmatismus in sich bergen und das visuelle Ergebnis beeinträchtigen können (Seitz et al.).

Patient: Ein 54-jähriger an atopischer Dermatitis leidender Patient stellte sich mit akuter Perforation eines Hydrops corneae am RA besseren Auge vor. Jahre zuvor hatte das LA eine perforierende Keratoplastik erhalten. Die Iris tamponierte den 5 mm großen Defekt, die Hornhaut war auf über 1,5 mm verdickt, der Visus betrug HBW am RA.

Methode: Da es sich um das potenziell bessere Auge handelte, wurde chirurgisch interveniert: Die Vorderkammer wurde vorsichtig mit Luft gefüllt und 3 Muraine-Nähte prädescemetal gelegt, die Iris wurde vorsichtig reponiert. Mit dem Excimer-Laser wurden sowohl die Empfänger- als auch die Spenderhornhaut mit 8 Erlanger Orientierungszähnchen/-kerben nichtmechanisch trepaniert. Dann erfolgte die Fixation der Spenderhornhaut mit zunächst 8 EKN sowie 2 doppelt fortlaufenden Hornhautnähten. Der postoperative Visus stieg innerhalb von 6 Wochen am RA auf 0,5 an. Die Hornhaut wies nach nichtmechanischer Excimer-Laserkeratoplastik keine Stauchung oder Torquierung auf.

Schlussfolgerungen: In begründeten Einzelfällen ist bei akutem Hydrops der Hornhaut bei Keratokonus eine perforierende Keratoplastik indiziert. Die Kombination von Luftinstillation in die Vorderkammer, passageren Muraine-Nähten mit einer nichtmechanischen Excimer- Laser-Keratoplastik scheint ein gutes postoperatives Ergebnis bei akutem Hydrops corneae mit Hornhautperforation zu bewirken.