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Avulsio nervi optici – Eine seltene Komplikation nach Sturzereignis
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Veröffentlicht: | 23. September 2019 |
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Hintergrund: Es wird ein seltener Fall eines 28-jährigen Mannes berichtet, der nach einem Sturz aus großer Höhe eine Avulsio nervi optici (optic nerve avulsion - ONA) erlitt. ONA ist eine seltene und schwere Komplikation stumpfer Augentraumata. Die Diagnose geht mit einer schlechten Visusprognose bis zu irreversibler Blindheit einher.
Methoden: Bei der Aufnahme des Patienten in der Notaufnahme betrug der Visus am linken Auge Lichtschein und es zeigte sich keine Reaktion der Pupille auf Licht. Es bestand eine Glaskörperhämorrhagie und das Auge war hypoton. In der kranialen Computertomographie (CT) waren keine Anzeichen einer Avulsio nervi optici oder von Verletzungen des Bulbus erkennbar. Eine gedeckte Bulbusruptur wurde vermutet. Wir führten eine Wundexploration und eine 23-Gauge Pars-plana-Vitrektomie durch.
Ergebnisse: Im Rahmen der Vitrektomie konnte eine Avulsio nervi optici festgestellt werden. Im Bereich der Papille zeigte sich eine pulsierende arterielle Blutung in den Glaskörperraum. Die Operation wurde nach der Bestätigung der Diagnose durch die Chirurgen abgebrochen.
Schlussfolgerungen: Trotz der heute verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten besteht für eine Avulsio nervi optici eine schlechte Prognose mit daraus folgender irreversibler Blindheit. CT, Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) sind routinemäßig angewandte Techniken zur Sicherung der Diagnose. Es ist jedoch möglich, dass die Pathologie durch diese bildgebenden Verfahren unentdeckt bleibt. In diesem Fall konnte während der Vitrektomie eine zuverlässige Diagnose der Avulsio nervi optici gestellt werden. Um Folgekomplikationen nach der Operation zu vermeiden, sollte bei einer Avulsio nervi optici keine weitere Vitrektomie durchgeführt werden.