gms | German Medical Science

27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

30.08. - 31.08.2019, Dessau

Ergebnisse der Mikropuls Cyclophotokoagulation im Vergleich zur konventionellen Cyclophotokoagulation

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Andrea Huth - Halle/Saale
  • U. Stelzer - Halle/Saale
  • R. Wienrich - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens e. V.. Dessau, 30.-31.08.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19sath13

doi: 10.3205/19sath13, urn:nbn:de:0183-19sath138

Veröffentlicht: 23. September 2019

© 2019 Huth et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Cyclophotokoagulation (CPC) mit kontinuierlichen Wellen hat sich als operative augeninnendrucksenkende Therapiemaßnahme des Glaukoms bereits als erfolgreich bewiesen. Trotz Lokalanästhesie wird die Behandlung von vielen Patienten intraoperativ als sehr schmerzhaft empfunden. Auch der Kollateralschaden an angrenzenden Strukturen wie z.B. dem Ziliarmuskel und dem Ziliarstroma kann zu postoperativen Komplikationen wie Iridozyklitis, Chorioiditis, Visusverlust, chronischer Hypotonie und Phthisis bulbi führen. In der vorliegenden Arbeit ist untersucht worden, ob sich der neue Iridex Cyclo G6® Laser mit Mikropulstechnologie als ein alternatives und schmerzärmeres Verfahren zur Behandlung des Glaukoms anbietet. Patienten und

Methoden: Prospektive Längsschnittstudie an bisher 30 Augen von insgesamt 24 Patienten mit dem Iridex Cyclo G6® Laser. Es erfolgten Untersuchungen zum Visus, Tensio (Goldmann-Tonometrie), Ultraschallbiomikroskopie (UBM), Messung der Nervenfaserschichtdickte (RNFL) mittels OCT sowie eine Auswertung der aktuellen Augentropfen. Intra- und postoperative Komplikationen wurden dokumentiert. Die OP wurde als standardisiertes Vorgehen in lokaler Betäubung von 2 Operateuren durchgeführt, direkt postoperativ erfolgte die Erfassung des subjektiven Schmerzempfindens auf einer Skala von 0-10. Die Einteilung nach der Wirksamkeit der Laserbehandlung erfolgte in 3 Gruppen: 1.Kompletter Erfolg: Absenken des Augendruckes in den Zielbereich unter Reduktion der Ausgangstherapie um mindestens eine lokale Wirkstoffklasse. 2.Qualifizierter Erfolg: Absenken des Augendruckes in den Zielbereich unter Fortführung der Vormedikation. Therapieversager: keine Veränderung zum Ausgangsbefund bzw. weiter operative Interventionen. Es erfolgt ein Vergleich mit internationalen Literaturangaben.

Ergebnisse: Es wurden 30 Augen von 24 Patienten ausgewertet (13 Frauen, 11 Männer, 14 rechte Augen, 16 linke Augen). Die Altersverteilung der Patienten lag bei 38-89 Jahre (Mittelwert: 71,3 Jahre). In den meisten Fällen lag ein Primäres Offenwinkelglaukom vor, alle Patienten hatten bereits Voroperationen in der Anamnese. Der mittlere präoperative Augendruck der Patienten lag bei insgesamt 22,3mmHg (12mmHg-40mmHg). Der postoperative Druck lag bei 15,3mmHg (8-21mmHg). Insgesamt wurden präoperativ durchschnittlich 3,2 lokale Antiglaukomatosa getropft, postoperativ 2,4 Substanzen. Der Mittelwert des intraoperativ angegebenen Schmerzlevels lag bei 2,3 (0-8). Intraoperative Komplikationen ereigneten sich bei 1 Patient (3,3%), die postoperative Komplikationsrate bis zur Entlassung lag bei 0. Mit dem Iridex Cyclo G6® Laser konnte bis zur Entlassung bei 15 Augen ein kompletter Erfolg (50%), bei 11 Augen ein qualifizierter Erfolg (36,7%) und bei 4 Augen keine Änderung erreicht werden (13,3% Therapieversager).

Schlussfolgerungen: Mit dem Iridex Cyclo G6® Laser steht eine komplikations- und schmerzarme Therapieoption für Glaukompatienten zur Verfügung. Die initial erreichte Drucksenkung korreliert gut mit Ergebnissen internationaler Studien bzw. Literaturangaben.