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26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 26)

31.08. - 01.09.2018, Erfurt

Behandlung des diabetischen Makulaödems mit einem Fluocinolonacetonid-Implantat (Iluvien®): Monozentrische „real life“-Langzeitdaten

Meeting Abstract

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  • T. Duncker - Halle/Saale
  • M.-M. Prinke - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Erfurt, 31.08.-01.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18sath33

doi: 10.3205/18sath33, urn:nbn:de:0183-18sath330

Veröffentlicht: 3. September 2018

© 2018 Duncker et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Patienten mit einem diabetischen Makulaödem (DMÖ) werden in der Regel initial mit intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen behandelt. Bei Patienten, die auf die Anti-VEGF-Therapie nur unzureichend ansprechen oder die hohe Frequenz der Anti-VEGF-Injektionen auf Dauer nicht aufrechterhalten können, ist die Implantation von Iluvien®, einem Steroid-Implantat, das den Wirkstoff Fluocinolonacetonid über einen Zeitraum vom 3 Jahren niedrigdosiert abgibt, eine therapeutische Alternative. Wir stellen hier unsere Iluvien®-Langzeitdaten vor.

Methoden: In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie wurden 19 Augen von 15 Patienten mit DMÖ eingeschlossen mit einem Beobachtungszeitraum nach Iluvien®-Implantation von mindestens 1 Jahr. Bei Gruppe A („early-switch“, 14 Augen) wurde von der Anti-VEGF-Therapie direkt auf Iluvien® gewechselt. Bei Gruppe B („late-switch“, 5 Augen) wurde nach der Anti-VEGF-Therapie zunächst mit einem Dexamethason-Implantat (Ozurdex®) therapiert und erst danach auf Iluvien® gewechselt. Der Behandlungszeitraum vor Iluvien®-Implantation und die durchschnittliche Anzahl an intravitrealen Injektionen pro Jahr vor und nach Iluvien®-Implantation wurde dokumentiert. Eine vollständige ophthalmologische Untersuchung samt Messung von bestkorrigiertem Visus und zentraler Netzhautdicke in der optischen Kohärenztomografie wurde vor Iluvien®-Implantation und bei allen Nachuntersuchungen (Monat 1, 3, 6, 9 und 12) durchgeführt.

Ergebnisse: Die mittlere Anzahl von jährlichen intravitrealen Injektionen konnte mit dem Fluocinolonacetonid-Implantat von 5,1 auf 1,5 (Gruppe A) und 5,8 auf 1,8 (Gruppe B) reduziert werden. 78,6% (Gruppe A) und 80% (Gruppe B) der Patienten, benötigten keine zusätzliche Therapie zur Senkung des Augeninnendrucks. Der Visusverlauf entwickelte sich über 12 Monate von 56 auf 53 Buchstaben (Gruppe A) und von 60 auf 56 Buchstaben (Gruppe B). Morphologisch konnte eine mittlere Abnahme der zentrale Netzhautdicke von -37 µm (Gruppe A) und -46 µm (Gruppe B) über 12 Monate beobachtet werden.

Schlussfolgerungen: Insgesamt konnte bei einem Großteil der Patienten nach Iluvien®-Implantation der Makulabefund stabilisiert werden mit einer deutlich verringerten Anzahl an intravitrealen Injektionen. Für das Ansprechen auf die Iluvien®-Therapie scheint es keine Rolle zu spielen, ob direkt von Anti-VEGF auf Iluvien® umgestellt wird oder dazwischen eine Therapie mit einem Dexamethason-Implantat (Ozurdex®) erfolgt.