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26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 26)

31.08. - 01.09.2018, Erfurt

Die Ergebnisse der Trabekulektomie mit Mitomycin C sowie der Kanaloplastik am Helios Klinikum Erfurt

Meeting Abstract

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  • C. Hotze - Erfurt
  • A. Lieder - Erfurt
  • M. Blum - Erfurt

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Erfurt, 31.08.-01.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18sath24

doi: 10.3205/18sath24, urn:nbn:de:0183-18sath248

Veröffentlicht: 3. September 2018

© 2018 Hotze et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Trabekulektomie mit Mitomycin C(TE) stellt noch immer den Goldstandard in der Glaukomchirurgie dar. Daneben etablierten sich in den vergangenen Jahren zahlreiche neue minimalinvasive Methoden (MIGS) wie die Kanaloplastik (KP), die sich in Ansatz und Wirkungsweise deutlich von der Trabekulektomie unterscheiden. Die vorliegende Arbeit vergleicht die Ergebnisse beider Verfahren am Helios Klinikum Erfurt miteinander.

Methoden: In einer retrospektiven Datenanalyse wurden alle Trabekulektomien, die in den Jahren 2010–2013 am Helios Klinikum Erfurt durchgeführt wurden, sowie alle Kanaloplastiken der Jahre 2015–2017 ausgewertet. Eingeschlossen wurden alle Augen, von denen langfristige Untersuchungsdaten vorlagen (nTE=110, nKP= 63). Dabei wurden insbesondere Augeninnendruckniveau und Einsatz von Antiglaukomatosa vor und nach OP, sowie das Komplikationsspektrum miteinander verglichen.

Ergebnisse: Präoperativ betrug der mittlere IOD vor TE 27,1 mmHg (±10,1), respektive 22,1 mmHg (±7,6) vor KP. Zum Nachbeobachtungszeitpunkt konnte eine Absenkung auf 12,9 mmHg (±5,1) nach TE, bzw. 16,2 mmHg (±5,5) nach KP erreicht werden. Der mittlere Einsatz von Antiglaukomatosa belief sich nach TE auf 0,4, nach KP auf 0,8 Wirkstoffklassen. Nach Kanaloplastik konnte eine Reduktion um durchschnittlich 1,9 Wirkstoffklassen erreicht werden. Die postoperative Nachsorge gestaltete sich nach TE im Vergleich deutlich aufwendiger. Schwere Komplikationen traten hier häufiger auf.

Schlussfolgerungen: Sowohl die Trabekulektomie mit MMC als auch die Kanaloplastik sind geeignete glaukomchirurgische Verfahren um eine signifikante Absenkung des IOD gemessen am Ausgangswert zu erreichen und den Einsatz von Antiglaukomatosa zu reduzieren. Angesichts der Unterschiede in Ausmaß und Nachhaltigkeit des zu erwartenden augeninndrucksenkenden Effektes, Komplikationsspektrum, sowie postoperativer Nachsorge, sollte die Indikationsstellung anhand individueller Voraussetzungen und Erwartungen des Patienten erfolgen.