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Regulation und Dysregulation der Augendurchblutung
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Veröffentlicht: | 3. September 2018 |
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Sämtliche Blutgefäße, die Arterien, Kapillaren und Venen werden permanent aktiv reguliert um den Blutfluss dem Bedarf des Gewebes anzupassen. Ist diese Regulation gestört, so kommt es zu vorübergehenden Über- oder Unter-Perfusionen. Im Extremfall kann das zu einem hypoxischen Schaden führen. Viel häufiger aber führt das wegen der instabilen Sauerstoffversorgung zu einem lokalen oxidativen Stress. Das schwächt zunehmend die Mitochondrien und führt so schließlich zu einem Energieverlust der Zelle.
Im Auge sind die Kreisläufe der Netzhaut, der Aderhaut und der vorderen Bulbus-Abschnitte betroffen. Am meisten aber trifft es den Sehnervenkopf, nicht nur wegen dem hohen Energiebedarf, sondern v.a. wegen den Besonderheiten der Regulation der Durchblutung in dieser Region.
Bei der primären vaskulären Dysregulation ist v.a. die Funktion der vaskulären Endothelzellen vermindert. Diese Funktion kann man heute elegant messen mit der retinalen dynamischen Gefäß-Analyse. Dies erlaubt auch Rückschlüsse auf den gesamten Kreislauf, insbesondere auch auf die Koronargefäße.
Ein besonders wichtiges Zeichen der vaskulären Fehlregulation ist der Anstieg des retinalen Venendruckes. Dieser wird v.a. über die lokale Konzentration von endothelin reguliert. Steigt der retinale Venendruck an, so sinkt der Perfusionsdruck und steigt der transmurale Kapillardruck. Dies wiederum erhöht das Risiko für Hypoxie und für Ödeme.