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26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 26)

31.08. - 01.09.2018, Erfurt

IOL-Austausche bei Eintrübungen von Intraokularlinsen

Meeting Abstract

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Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 26. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Erfurt, 31.08.-01.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18sath14

doi: 10.3205/18sath14, urn:nbn:de:0183-18sath140

Veröffentlicht: 3. September 2018

© 2018 Lieder et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In den vergangenen Jahren ist eine Häufung von IOL-Austauschen aufgrund einer Eintrübung der Intraokularlinsen zu beobachten. Gründe für die Eintrübung stehen dabei entweder im Zusammenhang mit der IOL selbst oder sie können sekundär durch Veränderungen der Blut-Kammerwasserschranke sowie nach ophthalmochirurgischen Eingriffe unter Einsatz von Luft, Gas oder Silikonöl hervorgerufen werden. Der Austausch der eingetrübten IOLs stellt die einzige Therapiemöglichkeit dar.

Methoden: Retrospektive Auswertung von IOL-Austauschen in der Klinik für Augenheilkunde des Helios Klinikums Erfurt unter besonderer Berücksichtigung von Austauschen aufgrund einer IOL-Eintrübung im Zeitraum von Januar 2015 bis Mai 2018

Ergebnisse: Im angegebenen Zeitraum wurden in der Klinik für Augenheilkunde des Helios Klinikums Erfurt insgesamt 94 Austausche von Intraokularlinsen durchgeführt. Häufigster Grund für den Eingriff war eine Subluxation oder Luxation der IOL (48 Augen). Seit 2015 ist ein deutlicher Anstieg der IOL-Austausche aufgrund einer IOL-Eintrübung zu verzeichnen (43 Augen von 37 Patienten). Nur in vier dieser Fälle waren weitere ophthalmochirurgische Eingriffe in der Anamnese zu erheben. Die sekundäre Linsenimplantation erfolgte viermal erneut in den Kapselsack, 29 IOLs wurden in den Sulcus ciliaris implantiert und in 9 Fällen wurde die IOL irisfixiert. Ein Auge blieb aphak. Bei den eingetrübten IOLs handelte es sich in der überwiegenden Zahl der Fälle um ein dreistückiges hydrophiles Modell mit hydrophober Oberfläche, das eine milchig-weiße Eintrübung fast der gesamten Optikfläche aufwies. Die eingetrübten explantierten IOLs wurden zur Analyse an das David J. Apple Laboratory for Ocular Pathology der Universitäts-Augenklinik Heidelberg eingesandt. Die Untersuchung zeigte runde Einlagerungen von Kalziumphosphat unter der IOL-Oberfläche, einhergehend mit einer Verminderung der optischen Qualität dieser IOLs.

Schlussfolgerung: Eine postoperative primäre IOL-Kalzifikation ist in der überwiegenden Zahl unserer Fälle der Grund der IOL-Eintrübungen.