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Huckepack-ICL (implantierbare Kontaktlinse) zur Korrektur von Fehlrefraktionen nach Multifokallinse (mIOL)
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Veröffentlicht: | 3. September 2018 |
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Hintergrund: Nicht selten ist der unkorrigierte Visus nach Multifikallinsenimplantation nicht zufriedenstellend und der Lesevisus bleibt hinter den Erwartungen zurück. Die Ursache hierfür sind in der Regel Fehl- oder Restrefraktionen, die ausgeglichen werden müssen. Eine Brillenkorrektur wird von den mIOL-Patienten allerdings meist nicht gewünscht. Wir haben in einer monozentrischen prospektiven Studie untersucht, ob durch die zusätzliche Implantation von torischen ICLs eine Emmetropisierung der betroffenen Augen erzielt werden kann.
Methoden: Voraussetzung für die Aufnahme in die Studie war ein voraussichtlicher postoperativer Anstieg des unkorrigierten Visus von mindestens 2 Zeilen. Die Patienten hatten einen Astigmatismus von mindestens 0,5 D vor ICL-Implantation. Unkorrigierter Visus, Achsenlage und Abstand zwischen ICL und mIOL (Vault) wurden über einen Zeitraum von 6 Monaten kontrolliert.
Ergebnisse: Es wurden 24 Augen von 23 Patienten in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter bei ICL-Implantation lag bei 56 Jahren. Der unkorrigierte Visus stieg im Mittel von 0,49 auf 1,08. Der refraktive Zylinder fiel im Mittel von 1,05 D auf 0,47 D ab. Erstaunlicherweise stabilisierte sich der Visus bereits 7–14 Tage postoperativ. Die Abweichung der ICL-Achse betrug intraoperativ zu postoperativ im Mittel 4,3°. Die mittels Scheimpflug-Bildern (Pentacam) dokumentierte Krümmung der Huckepack-ICLs (Vault) betrug im Mittel 1460 µm.
Schlussfolgerungen: Unsere Studie belegt, dass Huckepack-ICLs eine verlässliche und dabei reversible Methode sind, den unkorrigierten Visus bei mIOL-Patienten anzuheben.