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25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 25)

01.09. - 02.09.2017, Jena

Visualisierung der Tränennasenwege mittels minimalinvasiver Endoskopie

Meeting Abstract

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  • Jens Heichel - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Jena, 01.-02.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sath46

doi: 10.3205/17sath46, urn:nbn:de:0183-17sath462

Veröffentlicht: 28. August 2017

© 2017 Heichel.
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Gliederung

Text

Einengungen und Verschlüsse der ableitenden Tränenwege führen zur Epiphora, welche einen hohen Leidensdruck bei diesen Patienten hervorruft. Befindet sich die Stenose intra- oder postsakkal kommt es zu Entzündungen im Sinne einer zumeist chronischen Dakryozystitis. Hierbei besteht jedoch die Gefahr für die Entstehung einer Dakryophlegmone. Anhand einer gezielten Anamnese, ergänzt durch spezifische klinische Untersuchungen inklusive einer diagnostischen Spülung der ableitenden Tränenwege sowie einer HNO-ärztlichen Befundung kann der Großteil der zugrundeliegenden Pathologien erkannt werden. Dennoch stellen uns bestimmte Situationen vor diagnostische und therapeutische Herausforderungen. Diese sind im Wesentlichen: Dakryolithen, Tumoren, veränderte anatomische Verhältnisse (Fehlbildungen, stattgehabte Traumata) und Fremdkörper. Die indirekten bildgebenden Verfahren, bestehend aus Sonografie, Dakryozystografie bzw. 3D-Rotationsdakryozystografie, Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder Szintigrafie haben den Nachteil, dass keine direkte Beurteilung der Tränenwegsschleimhaut möglich ist. Des Weiteren ist die Verfügbarkeit zum Teil eingeschränkt und es besteht mitunter eine Strahlenbelastung für den Patienten. Seit den 1990er Jahren ist es möglich, durch mikroendoskopische Verfahren eine direkte Visualisierung der ableitenden Tränenwege zu nutzen. Die derzeit verfügbaren diagnostischen Endoskopiesysteme haben Außendurchmesser von 0,75 bis 0,9 mm. Neben einer genaueren Stenosenlokalisation können ferner Aussagen über die Schleimhautverhältnisse getroffen werden. Die Intervention wird durch den Tränenwegschirurgen selbst angewendet und erbringt somit einen unmittelbaren Informationsgewinn. Durch moderne modulare Systeme besteht zudem die Option, auf eine therapeutische Intervention zu wechseln und eine gezielte Behandlung durch Laser, Mikrodrill, Ballonkatheter bzw. Fangkörbchen durchzuführen. Auch Mikrobiospien können über diesen Zugangsweg gewonnen werden. Aufgrund der höheren diagnostischen Treffsicherheit, der direkten Visualisierung der Schleimhaut mit der Möglichkeit einer therapeutischen Anwendung ist der Stellenwert der minimalinvasiven Endoskopie der ableitenden Tränenwege als bildgebendes Verfahren an entsprechenden Zentren in den Vordergrund gerückt.