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25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 25)

01.09. - 02.09.2017, Jena

360°-Trabekulotomie mit Kanalographie in der Diagnostik und Therapie des kindlichen Glaukoms

Meeting Abstract

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  • Claudia Schuart - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Jena, 01.-02.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sath41

doi: 10.3205/17sath41, urn:nbn:de:0183-17sath415

Veröffentlicht: 28. August 2017

© 2017 Schuart et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Kongenitale Glaukome sind auf Grund der Kammerwinkelfehlbildung nur operativ behandelbar, wofür seit Jahrzehnten mit der Trabekulotomie nach Harms ein geeignetes Verfahren zur Verfügung steht. Hierbei kann mit einem operativen Zugang etwa ein Drittel der Zirkumferenz des Schlemmschen Kanals eröffnet werden. Seit der Einführung der Kanaloplastik steht mit der daraus resultierenden Modifikation der 360°-Trabekulotomie ein Verfahren zur Verfügung, welches es erlaubt, die gesamte Zirkumferenz in einer Operation zu eröffnen.

Methoden: Im eigenen Patientenkollektiv wurde die 360°-Trabekulotomie bereits bei Kindern mit kongenitalem und Aphakie-Glaukom erfolgreich angewandt. Zusätzlich erfolgte dabei eine Kanalographie mit Eingabe von Fluorescin in den Schlemmschen Kanal.

Ergebnisse: Das posttrabekuläre System der Kollektorkanäle ließ sich mit der Kanalographie gut darstellen. Es zeigten sich verschiedene Muster des Kammerwasserabflusses. In vielen Fällen kam es zu einem sofortigen Übertritt von Fluoreszcin über die Kanäle in die konjunktivalen Gefäße, gelegentlich war aber auch eine verzögerte oder ausbleibende Anfärbung darstellbar.

Schlussfolgerung: Es ist davon auszugehen, dass die Kanalographie einen prognostischen Aspekt der Glaukomchirurgie darstellt. Kommt es nicht zu einem Farbstoffübertritt durch die Kollektorkanäle in die konjunktivalen Gefäße, ist davon auszugehen, dass die Trabekulotomie keine ausreichende Drucksenkung liefern wird da dann eine posttrabekuläre Abflussstörung vorliegt. Durch die Kanalographie lernen wir mehr über das Wesen der kindlichen Glaukome und die zugrunde liegenden Fehlbildungen im Abflusssystem Schwerwiegenden Komplikationen wie ausgeprägte Bulbushypotonie oder starke Einblutung sahen wir bisher nicht.