gms | German Medical Science

25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 25)

01.09. - 02.09.2017, Jena

Adjuvante ab interno Behandlungen nach Protonentherapie beim uvealen Melanom – Der Effekt adjuvanter Chirurgie auf die sekundäre Enukleation nach Protonentherapie

Meeting Abstract

  • Ira Seibel - Augenklinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • A.I. Riechardt - Augenklinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • J. Heufelder - Augenklinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Lise-Meitner-Campus, Berlin
  • D. Cordini - Augenklinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin; BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Lise-Meitner-Campus, Berlin
  • A.M. Joussen - Augenklinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Jena, 01.-02.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sath29

doi: 10.3205/17sath29, urn:nbn:de:0183-17sath293

Veröffentlicht: 28. August 2017

© 2017 Seibel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die Augenerhaltrate und Langzeitkomplikationen bei Aderhautmelanompatienten nach primärer Protonentherapie in Bezug zu verschiedenen adjuvanten chirurgischen Verfahren zu untersuchen.

Methoden: Es wurden alle Patienten, die zwischen Juni 1998 und Juni 2015 auf Grund eines Aderhaut- oder Aderhautziliarkörpermelanoms mit Protonen bestrahlt wurden, eingeschlossen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2499 Patienten mit primärer Protonentherapie behandelt. Die lokale Tumorkontrollrate lag bei 95,9% nach 5 Jahren, die Augenerhaltrate nach 94,8% nach 5 Jahren. Es wurden 110 Patienten (4,4%) enukleiert, 78 Patienten davon (3,1% von 2499 Patienten) auf Grund eines Neovaskularisationsglaukoms. Die 5- Jahres Augenerhaltrate war bei der Kontrollgruppe mit 93,5% geringer als die der Endoresektionsgruppe mit 94,8% (p=0,014) und auch als die der Endodrainagegruppe mit 94,3% (p=0,06). Patienten, welche mit einer adjuvanten Endoresektion- oder Endodrainagevitrektomie behandelt wurden, entwickelten seltener eine Strahlenretinopathie (30,5% und 37,4% nach 5 Jahren, p=0.0001 und p=0.048) und ein Neovaskularisationsglaukom (11,6% und 21,3% nach 5 Jahren, p=0.001 und p=0.01) verglichen mit der Vergleichsgruppe, in der nach 5 Jahren 52,3% eine Strahlenretinopathie und 57,8% ein Neovaskularisationsglaukom entwickelten.

Schlussfolgerungen: Diese Studie gibt Hinweise, dass in großen Tumoren das Risiko einer Enukleation oder eines rubeotischen Sekundärglaukoms durch adjuvante chirurgische Verfahren gesenkt werden könnte. Auch wenn eine Endoresektion die vielversprechendste Option zu sein scheint, so ist die Endodrainagevitrektomie bei den Patienten, die nicht endoresektabel sind, angeraten.