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25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 25)

01.09. - 02.09.2017, Jena

Fundus-Autofluoreszenz – Vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Diagnostik

Meeting Abstract

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  • Ricarda Wienrich - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 25. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Jena, 01.-02.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sath19

doi: 10.3205/17sath19, urn:nbn:de:0183-17sath194

Veröffentlicht: 28. August 2017

© 2017 Wienrich et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In den vergangenen Jahren fand die optische Cohärenz-Tomographie (OCT) einen flächendeckenden Einsatz in der ambulanten augenärztlichen Krankenversorgung. Viele der konventionellen Geräte verfügen ebenfalls über die Möglichkeit Fundusautofluoreszenz–Aufnahmen durchzuführen. Für die Fundusautofluoreszenz (FAF) im retinalen Pigmentepithel (RPE) sind zahlreiche Fluorophore verantwortlich. Die Anreicherung von Fluophoren des Alterspigments Lipofuscin (z.B. A2E) wirkt neurotoxisch im RPE-Photorezeptor-Komplex. Je nach zugrundeliegender Erkrankung kommt es zu erkrankungstypischen Veränderungen der retinalen Lipufuscinverteilung und damit einhergehende der FAF. Im Folgenden soll anhand ausgewählter Beispiele ein Einblick in die Möglichkeiten der FAF Untersuchung-Techniken und der sich zukünftig daraus ergebenden Routinediagnostik gegeben werden.

Patienten und Methoden: Das Auftreten eines veränderten FAF wird routinemäßig bereits bei Diagnostik makulärer Erkrankungen wie der altersbedingten Maculadegeneration, Morbus Best, myope Maculopathie genutzt. Zunehmend setzt sich die FAF in der Diagnostik von hereditären Netzhauterkrankung wie der Retinopthia pigmentosa oder von Zapfen-Stäbchen-Dystrophie durch. Bei der Abklärung inflammatorischen Erkrankungen ist die FAF ein sensibler Marker für den Aktivitätszustand von Entzündungsherden. Der bereits 2003 beschriebene Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer parapapillären Autofluoreszenz (PAF) und einer glaukomatösen Opticus-Schädigung ist ebenfalls bekannt. Mehrere Studien konnten belegen, dass Größe und Verteilungsmuster der PAF mit einer Progression des Glaukoms einhergehen und somit als sensibler Frühindikator Einsatz finden können.

Schlussfolgerung: Die Fundusautofluoreszenz ist ein hervorragendes Diagnosticum retinaler sowie von Opticuspathologien. Aufgrund der Schnelligkeit der Untersuchung und der guten Reproduzierbarkeit ist die FAF hervorragend für die Frühdetektion und Verlaufsbeurteilung geeignet. Dies ermöglicht ein besseres Patienten-Monitoring und eine gezieltere Therapie. Neue Technologien (Weitwinkeltechnologie, variable Wellenlängen) werden in den kommenden Jahren helfen, weitere Pathomechanismen aufzuklären und neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.