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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Funktionelle Ergebnisse in der Behandlung der RCS mit Aldosteron-Antagonisten

Meeting Abstract

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  • Beate Wittkowski - Dessau-Roßlau
  • L. Krause - Dessau-Roßlau

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath34

doi: 10.3205/16sath34, urn:nbn:de:0183-16sath344

Veröffentlicht: 29. August 2016

© 2016 Wittkowski et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Retinitis centralis serosa stellt eine Erkrankung des retinalen Pigmentepithels und der Choriokapillaris dar, die mit einer Dysfunktion des RPE- Pumpmechanismus einhergeht. Es resultiert daraus eine seröse Abhebung der neurosensorischen Retina und/oder des RPE bevorzugt im Maculabereich. Am häufigsten werden die Veränderungen monofokal zentral diagnostiziert, aber auch multifokale Läsionen sind möglich. Die Ätiologie ist bislang nicht abschließend geklärt. Ein Zusammenhang zwischen erhöhten endogenen und exogenen Glukokortikoidkonzentrationen und dem Auftreten einer RCS ist allerdings häufig belegt. Als relativ neuer Therapieansatz gilt die Gabe von Aldosteron-Antagonisten.

Methoden: Retrospektiv wurden 11 Patienten eingeschlossen, die in unserer Klinik in den letzten 2 Jahren meist wegen einer chronisch rezidivierenden RCS eine Therapie mit Spironolacton erhielten. Ziel war es dabei die funktionellen und morphologischen Veränderungen nach der Therapie zu erheben und einen Vergleich zur Literatur herzustellen.

Ergebnisse: Eine deutliche Verbesserung des Visus war bei 5 Patienten zu verzeichnen, drei wiesen keine Sehveränderung auf, bei zwei kam es zu einer geringfügigen und bei einem zu einer deutlichen Verschlechterung des Visus. Im Unterschied dazu zeigte sich bei der OCT-Auswertung bei 9 Patienten eine deutliche Verbesserung, während die Werte bei 2 Patienten stagnierten. Verschlechterungen wurden nicht beobachtet. Die dargestellten Ergebnisse bestätigen die im Schrifttum beschriebenen Resultate.

Schlussfolgerungen: Die Behandlung mit Spironolacton bei der RCS stellt nach bisheriger Erfahrung eine sichere und gut verträgliche Therapiemöglichkeit dar. Allerdings zeigen nicht alle Patienten gleich gute Effekte. Nach eigenen Erfahrungen und Einschätzung aus der Literatur können ca. 50% der Patienten profitieren. Aldosteron-Antagonisten erweisen sich daher als weitere Therapieoption für eine RCS. Die Ergebnisse basieren allerdings bisher auf unkontrollierten kleineren Beobachtungsstudien, so dass weitere Untersuchungen dringend erforderlich sind.