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Morbus Behçet – Ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Text
Hintergrund: Der Morbus Behçet ist eine chronische Vaskulitis, die typischerweise durch mukokutane Läsionen (orale und genitale Aphten) sowie intraokulare Entzündungen charakterisiert ist. Darüber hinaus können auch Gelenke, alle Gefäße und das Zentralnervensystem betroffen sein.Verbunden mit einer hohen Morbidität und Mortalität, kommt der frühzeitigen Diagnose und Therapie durch den Augenarzt eine wichtige Rolle zu.
Methode: Ein 21-jähriger arabischer Patient stellte sich mit einer seit 8 Monaten zunehmenden Visusminderung sowie Rötung und Schmerzen beider Augen in unserer Klinik vor. Klinisch zeigte sich ein Uveitisanterior sowie eine nekrotisierenderetinale Vaskulitis. Nach Ausschluss einer viralen Genese konnte der dringende Verdacht auf einen Morbus Behçet in Zusammenarbeit mit den Rheumatologen, Urologen und Dermatologen bestätigt werden.
Ergebnis: Unter systemischer Therapie mit Prednisolon und anschließend Infliximab sowie Argonlaserkoagulation der retinalen Nekroseareale zeigte sich eine schnelle Befundbesserung mit einem deutlichen Visusanstieg.
Schlussfolgerung: Durch den Einsatz von Biologika stehen neue Therapieansätze zur Verfügung, die die Behandlung und Prognose deutlich verbessern. Aufgrund der derzeitigen Migration werden sich immer häufiger Patienten mit einem Morbus Behçet vorstellen.