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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Veränderungen der Netzhaut nach intravitrealen Injektionen

Meeting Abstract

  • Christiane Kneifel - Dessau-Roßlau
  • L. Grajewski - Dessau-Roßlau
  • B. Wittkowski - Dessau-Roßlau
  • J. Carstens - Dessau-Roßlau
  • L. Krause - Dessau-Roßlau

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath07

doi: 10.3205/16sath07, urn:nbn:de:0183-16sath078

Veröffentlicht: 29. August 2016

© 2016 Kneifel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Intravitreale Injektionen mit Anti-VEGF und Cortison stellen in der Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen seit mehreren Jahren auch aufgrund der geringen Komplikationsrate eine sehr effektive und sichere Therapie dar. Postinterventionelle Reizungen der Augenoberfläche, intraokuläre Infektionen und auch Pigmentepithelrisse wurden vielfach beschrieben. Dagegen sind Makulaforamina nach intravitrealen Injektionen bisher nur in Einzelfällen publiziert worden.

Methoden: Vorgestellt werden das Auftreten und die Behandlung von Makulaforamina im zeitlichen Zusammenhang zu Injektionen mit Anti-VEGF bei altersbezogener Makuladegeneration, diabetischer Retinopathie und Gefäßverschlüssen.

Ergebnisse: Bei zehn Augen von neun Patienten beobachteten wir zwischen September 2015 und April 2016 die Entstehung von Makulaforamina nach der Behandlung mit Lucentis bzw. Eylea. In einem Fall trat ein Makulaforamen an beiden Augen auf. Betroffen waren vier Männer und fünf Frauen im mittleren Alter von 67 Jahren. Die mittlere Zahl an bisher erfolgten Injektionen bei diesen Patienten betrug 7,5, die mittlere Zeitdauer zwischen Beginn der Injektionen und der Diagnose des Makulaforamens 14,6 Monate. Der mittlere Visus bei Diagnose des Makulaforamens lag bei 0,08. Sechs Augen erhielten in der Folge eine Vitrektomie mit Gas, fünf Augen eine Vitrektomie mit Silikon, darunter zwei Revisionen bei persistierendem Foramen. Ein Foramen wies einen spontanen Verschluß auf.

Schlussfolgerung: Das gehäufte Auftreten von Makulaforamina nach intravitrealen Injektionen ist unklar. Pathogenetisch müssen neben mechanischen auch Wirkstoff-assoziierte Faktoren diskutiert werden. Allerdings lässt sich ein kausaler Zusammenhang bislang nicht herstellen.