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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Patientenkasuistik Fusarienkeratisis

Meeting Abstract

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  • M. Weigel - Magdeburg
  • S. Walter - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath35

doi: 10.3205/15sath35, urn:nbn:de:0183-15sath355

Veröffentlicht: 3. September 2015

© 2015 Weigel et al.
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Gliederung

Text

Im dargestellten Fall einer jungen, kontaktlinsentragenden Patientin, deren Krankheitsverlauf mit einer Bagatellverletzung der Hornhaut durch einen Zweig begann, wurde nach der anfänglichen Arbeitsdiagnose einer (unspezifischen) Pilzkeratitis mit Fluconazol-AT initial ambulant therapiert. Mithilfe eines Bindehautabstriches diagnostizierten wir ca. 4 Wochen nach Erstvorstellung der Patientin den Erreger Fusarium solani (Nationales Referenzzentrum für Invasive Pilzinfektionen Jena). Das initial parazentral gelegene Epithelödem mit beginnender stromaler Beteiligung zeigte trotz gezielter maximaler lokaler und systemischer Therapie unter stationären Bedingungen binnen zweieinhalb Monaten einen progressiven Verlauf. Zum Bulbuserhalt blieb schlussendlich bei einer vollständig eingeschmolzenen Hornhaut samt Bulbusperforation die Durchführung einer perforierenden Keratoplastik à chaud. Derzeit beobachten wir in der postoperativen Frühphase das Einwachsen des relativ großen (bislang klaren) Hornhautransplantates sowie das Wiederaufflammen der Fusarieninfektion des vorderen Augenabschnittes auf der Iris. Den Fusarien kommt weltweit eine (zunehmend größer werdende) gesundheitliche und wirtschaftliche Bedeutung zu, da sie als pflanzenpathogene, sporenbildende Schimmel-/Fadenpilze nicht nur beträchtliche Einbußen in den Erträgen der Getreideernten, sondern auch bei Mensch und Tier beachtliche Vergiftungserscheinungen verursachen können. Als Mykotoxikose können sie pulmologische und dermatologische Erkrankungen bedingen und, wie im beschriebenen Fall, Keratitiden mit oft fulminanten Krankheitsverläufen