gms | German Medical Science

22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Loiasis

Meeting Abstract

  • A.-R. Walther - Universitäts-Augenklinik Jena
  • T. Rößler - Universitäts-Augenklinik Jena
  • K. Wildner - Universitäts-Augenklinik Jena
  • B. Schleenvoigt - Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene und Institut für Medizinische Mikrobiologie Jena
  • R. Augsten - Universitäts-Augenklinik Jena

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath52

doi: 10.3205/14sath52, urn:nbn:de:0183-14sath526

Veröffentlicht: 4. September 2014

© 2014 Walther et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Im Rahmen der zunehmenden Globalisierung und transkontinentalen Migration zeigen sich auch in Deutschland vermehrt Erkrankungen, die außereuropäischen Ursprungs sind. Dementsprechend stellen sich mitunter seltene diagnostische und therapeutische Herausforderungen, z.B. durch hierzulande seltene Parasiten.

Methode: Nach Vorstellung einer 17-jährigen mit „Wurm im Auge“ ohne Sehstörung erfolgte eine stationäre Diagnostik, systemische Therapie und Verlaufsbeobachtung, wobei die Filarie an diversen Stellen periorbital erschien.

Ergebnisse: Eine Loa-Loa-Filarie wurde durch die Patientin selbst aufgrund der subkonjunktivalen Erscheinung entdeckt und konnte durch Antikörpernachweis gesichert werden. Die operative Entfernung der okulären Filarie zur genauen Klassifizierung war nicht möglich, da sich der Parasit nicht noch einmal im Auge zeigte. Aufgrund des geringen Befalls erfolgte eine 3-wöchige Therapie mit Diethylcarbamazin; um mögliche Nebenwirkungen einzuschätzen, zunächst unter stationärer und anschließend ambulanter Kontrolle.

Schlussfolgerung: Eine Loa-Loa-Infektion tritt in Europa häufig als Zufallsbefund auf und wird oftmals durch Beobachtung seitens des Patienten selbst entdeckt. Nach Diagnosesicherung, die möglichst immer eine Extraktion zur genauen Klassifizierung beinhalten sollte, ist eine Therapie der Loiasis mit Albendazol, Ivermectin oder Diethylcarbamazin möglich. Aufgrund einer durch schnelle Abtötung vieler Filarien möglichen Enzephalopathie sollte die Therapie langsam und initial unter stationärer Kontrolle erfolgen.