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Augenscheinlich nicht nur Adipositas
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Hintergrund: Adipositas kann eine Vielzahl von Erkrankungen begünstigen. In der Neuroophthalmologie kann sich dies beispielsweise als Pseudotumor cerebri, auch idiopathische intracranielle Hypertension genannt, zeigen. Dabei handelt es sich um eine intracranielle Druckerhöhung ohne cerebrale Raumforderung. Betroffene Patienten sind meist adipöse Frauen im gebärfähigen Alter.
Methoden: Eine 17-jährige adipöse Patientin stellte sich in unserer Klinik mit seit einigen Tagen bestehenden Kopfschmerzen und Doppelbildern vor. Klinisch stellten wir eine Abducensparese links sowie Stauungspapillen beidseits fest. Eine interdisziplinäre Ursachensuche wurde durchgeführt, bei der sich bis auf einen erhöhten Hirndruck kein Grund für die angegebenen Beschwerden finden lies.
Ergebnisse: Unter oraler Gabe von Acetazolamid bildeten sich die Symptome rasch zurück. Eine Abnahme des Körpergewichts ließ sich im Verlauf nicht verzeichnen. Drei Monate nach Erstvorstellung zeigte sich in der Kontrolluntersuchung die vollständige Regression der Abducensparese sowie der Kopfschmerzen.
Schlussfolgerungen: Der Pseudotumor cerebri ist eine Ausschlussdiagnose. Aus diesem Grund ist die interdisziplinäre Untersuchung eine wichtige Voraussetzung zur Diagnosestellung. Therapeutisch ist die konsequente Gewichtsreduktion von besonderer Wichtigkeit. Auch Liquorpunktionen sowie diuretische Medikamente werden zur Therapie angewendet. Da die Ursache des Pseudotumor cerebri bislang nicht geklärt ist, sind weitere Studien auf diesem Gebiet für neue Therapieansätze erforderlich.