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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Operative Schlemmkanal-Blockade als Therapieoption bei Bulbushypotonie und drohender Phthisis bulbi

Meeting Abstract

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  • M. Wagner - Magdeburg
  • T. Wecke - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath30

doi: 10.3205/14sath30, urn:nbn:de:0183-14sath301

Veröffentlicht: 4. September 2014

© 2014 Wagner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Möglichkeit von augendrucksteigernden Operationen bei Hypotonie und drohender Phthisis bulbi sind begrenzt. Neben der Gabe von Kortison bleiben in schwierigen Fällen nur noch Silikonöl-Endotamponaden als Möglichkeit bestehen. Im vorliegenden Fall sollte untersucht werden, ob der individuelle Therapieversuch einer zirkulären Blockade des Schlemmschen Kanals als ultima ratio einen augendrucksteigernden Effekt hat und somit der Verlust des Auges verhindert werden kann.

Methodik: Der für die Visco-Kanaloplastik verwendete Mikrokatheter (iTRACK 250A, iScience interventional Menio Park, Kalifornien) wurde in der für die Kanaloplastik üblichen Weise in den Schlemmschen Kanal eingeführt, gekappt und vor Ort belassen, so dass dieser die angrenzenden Kollektorkanäle über einen Bereich von 360° blockiert.

Fallbericht/Ergebnisse: Im vorliegenden Fall einer Bulbushypotonie handelt es sich um eine postinterventionelle Komplikation eines ausgedehnten cyclodestruktiven Eingriffes der Hornhaut aufgrund von Akanthamöben-Keratitis. Die nach diesem Eingriff vorliegenden Druckwerte lagen maximal bei 4 mmHg. Mittels zirkulärer Schlemmkanal-Blockade durch den Kanaloplastik-Mikrokatheter stiegen die intraokularen Druckwerte postoperativ in den normotonen Bereich und stabilisierten sich im Bereich zwischen 10 mmHg und 18 mmHg mit dem Resultat, dass eine Keratoplastik ohne Probleme durchgeführt werden konnte.

Diskussion: Mit der operativen Schlemmkanal-Blockade ist eine Steigerung des intraokularen Druckes in den Normbereich möglich. In ausgesuchten Fällen kann bei bestehender Bulbushypotonie sowie drohender Phthisis bulbi dieser Eingriff als ultima ratio angesehen und der Verlust des Auges verhindert werden. Die chirurgische Blockade des Schlemmschen Kanals eröffnet hiermit eine neue Therapieoption bei vorbeschriebenen klinischen Problemen.