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Vergleich des Augeninnendrucks vor und nach selektiver Lasertrabekuloplastik
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Veröffentlicht: | 4. September 2014 |
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Hintergrund: Es soll der augeninnendrucksenkende Effekt der Selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) auf den Augeninnendruck (IOD) validiert und quantifiziert werden.
Methoden: Wir untersuchten retrospektiv 51 Augen von 29 Patienten mit Offenwinkelglaukom, die sich einer SLT unterzogen. Dabei wurden 25 rechte und 26 linke Augen behandelt. Die Patienten waren zwischen 32 und 84 Jahren, im Mittel 66 Jahre alt. Bis auf zwei tropften alle Patienten eine Mehrfachtherapie mit durchschnittlich 2,8 Wirkstoffen. Vor und nach komplikationsloser SLT wurde der IOD mittels Goldmann-Applanationstonometrie gemessen. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug zwischen 22 und 261 Tagen, im Mittel 79 Tage. Während dieser Zeitspanne erfolgten keine weiteren Eingriffe am Auge. Zusätzlich erfasste Parameter waren die Anzahl und die Energie der applizierten Pulse. Ausgeschlossen wurden Patienten, bei denen nach Behandlung eine Therapieumstellung erfolgte.
Ergebnisse: Der IOD betrug vor SLT 17,2 ± 4,7 mm Hg, nach SLT 14,8 ± 4,7 mm Hg. Damit konnte der IOD im Mittel um 2,4 mm Hg gesenkt werden. Dieser Effekt war signifikant (p = 0,002). Bei sechs Augen kam es zu erheblichen Tensionsschwankungen: Ein Auge zeigte einen Druckanstieg von 20 mm Hg auf 39 mm Hg drei Wochen nach komplikationsloser SLT, bei fünf Augen sank der IOD um 10 bis 13 mm Hg. Der Median der IOD-Senkung aller 51 Augen betrug 2,0 mm Hg. Insgesamt zeigten 10 Augen (20%) eine erhöhte, 6 (12%) eine unveränderte und 35 (68%) eine erniedrigte Tensionslage. Die Anzahl der applizierten Pulse betrug 103 ± 7, die Energie pro Puls 1,3 ± 0,2 mJ. Komplikationen während oder nach erfolgter SLT traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Mit der SLT steht eine komplikationsarme und effektive Methode für Patienten mit Offenwinkelglaukom zur Verfügung, bei denen der Zieldruck nur knapp nicht erreicht wird. Der Effekt der SLT kann in Einzelfällen unzureichend ausfallen. Sie ist somit kein Ersatz für fistulierende oder nichtfistulierende glaukomchirurgische Eingriffe.