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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2022, Dresden

13 Jahre DMEK-Erfahrung in Erlangen: Was haben wir gelernt, was kommt als nächstes?

Meeting Abstract

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  • Theofilos Tourtas - Erlangen
  • J. M. Weller - Erlangen
  • F. E. Kruse - Erlangen

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2022 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22sag19

doi: 10.3205/22sag19, urn:nbn:de:0183-22sag190

Veröffentlicht: 13. Januar 2023

© 2023 Tourtas et al.
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Gliederung

Text

Die Möglichkeiten zur operativen Behandlung von Hornhauterkrankungen haben sich in den letzten 15 Jahren in revolutionärer Weise verbessert. Besonders die Descemet-Membran-Endotheliale-Keratoplastik (DMEK) ermöglicht als minimal invasiver Eingriff einen schichtspezifischen Ersatz der Hornhaut für Patienten mit Endothelerkrankungen wie der Fuchs'schen Dystrophie. Eine Analyse eines Teils der über 7.000 an der Universitätsaugenklinik Erlangen durchgeführten DMEK-Operationen zeigt eine rasche Rekonvaleszenz innerhalb der ersten Wochen. Es ist gegenwärtig umstritten, ob die DMEK-Transplantate lange halten und gute Ergebnisse ermöglichen. Zur Evaluation der Langzeit-Ergebnisse nach DMEK haben wir die Daten der ersten 100 Patienten retrospektiv über einen Zeitraum von 10 Jahren ausgewertet. Der bestkorrigierte Visus, die Endothelzelldichte und die zentrale Hornhautdicke, sowie Inzidenz von Transplantatreaktion und -versagen wurden bestimmt. Die häufigste Indikation zur DMEK-Operation stellte die Fuchs'sche Endothel-Dystrophie dar. Wenn okuläre Begleiterkrankungen ausgeschlossen werden, erreichen 95% der DMEK-Patienten einen Visus von ≥0,5 und 74% einen Visus von ≥0,8. Der Endothelzellverlust beträgt 70% nach 10 Jahren, bleibt aber erfreulicherweise ab dem 7. postoperativen Jahr konstant. Die zentrale Hornhautdicke erreicht ihren geringsten Wert 3 Monate postoperativ, gefolgt von einer leichten, nicht signifikanten Zunahme der Hornhautdicke im weiteren Verlauf. Unsere Daten bestätigen, dass die DMEK-Operation auch im Langzeitverlauf ihre exzellenten Ergebnisse beibehält mit einer sehr hohen Überlebensrate von über 80%. Die Inzidenz einer Transplantatreaktion lag bei 1%. Patienten mit Cataract sollten kombiniert als Triple-DMEK operiert werden. Obwohl die DMEK sich zu einem Standardverfahren entwickelt hat, besteht der Bedarf Endothelerkrankungen ohne Transplantat behandeln zu können. Eine zentrale Descemetorhexis ohne Transplantat stellt einen möglichen regenerativen Ansatz dar, der zur Behandlung von Patienten mit einer zentralen Cornea guttata angewandt werden kann. In einer prospektiven, randomisierten Studie an unserer Klinik wird evaluiert, ob diese Behandlung erfolgreich ist. Die ersten Ergebnisse dieser Studie werden in diesem Referat dargestellt.