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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2022, Dresden

Excimer Smoothing – besser polieren als transplantieren

Meeting Abstract

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  • Nancy Diedenhofen - Smile Eyes Augen- und Laserzentrum Chemnitz in Kooperation mit der Augenklinik der Klinikum Chemnitz gGmbH

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2022 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22sag13

doi: 10.3205/22sag13, urn:nbn:de:0183-22sag135

Veröffentlicht: 13. Januar 2023

© 2023 Diedenhofen.
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Gliederung

Text

Bei der phototherapeutischen Keratektomie (= PTK) handelt es sich um ein refraktionsneutrales planparalleles Verfahren zur Entfernung von Hornhautgewebe mittels Excimerlaser für therapeutische und/oder medizinische Zwecke. Hierbei steht primär nicht wie bei der photorefraktiven Keratektomie (= PRK) die Veränderung der Brechkraft der Hornhaut im Vordergrund. Vielmehr kommt die PTK bei rezidivierender Erosio corneae, bei subepithelialen und stromalen Hornhautdystrophien, aber auch bei Vernarbungen und Degenerationen (z.B. Salzmann-Degeneration) zum Einsatz. Seltene Indikationen stellen Komplikationen nach refraktiven Eingriffen, wie beispielsweise bei Flap-Mikrostriae, Epitheleinwachsungen, Haze-Bildung und bei therapieresistenten diffusen lamellären Keratitiden nach Lasik oder Smile, dar. Studien konnten auch eine Linderung bei Keratitis bullosa und damit ein zeitliches Aufschieben der Keratoplastik zeigen. Zudem ist das refraktive und optisch wirksame Ergebnis nach perforierender Keratoplastik durch die PTK steigerbar, indem irreguläre Hornhautastigmatismen oder oberflächliche Narbenbildungen gezielt korrigiert werden können. Für die Indikationsstellung spielt neben der genauen Kenntnis der Grunderkrankung auch der Zustand der Limbusstammzellen, sowie die Tiefen- und Flächenausdehnung des Befundes eine entscheidende Rolle. Ebenso in die Therapieplanung sollte aber auch der Refraktionsstatus beider Augen einfließen um ggf. bestehende Anisometropien mit behandeln zu können. Die PTK ist im Gegensatz zu anderen refraktiven Hornhauteingriffen nicht streng standardisiert, sondern der Gewebeabtrag ist individuell für jede Erkrankungssituation zu planen. Unter gewissen Voraussetzungen ist die PTK eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen. Aufgrund dessen und angesichts des Spendergewebemangels und der Abstoßungsgefahr nach einer Keratoplastik sollte bei allen Veränderungen der oberen Hornhautschichten eine kritische Indikationsprüfung hinsichtlich einer PTK erfolgen.