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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2022, Dresden

Effekt der MicroShunt-Implantation auf die Endothelzelldichte

Meeting Abstract

  • Philipp Müller - Dresden
  • R. Herber - Dresden
  • M. Haase - Dresden
  • M. Jamke - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden
  • K. R. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2022 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22sag10

doi: 10.3205/22sag10, urn:nbn:de:0183-22sag107

Veröffentlicht: 13. Januar 2023

© 2023 Müller et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Untersuchung der Veränderung der kornealen Endothelzelldichte (EZD) 1 Jahr nach PRESERFLO-MicroShunt(PMS)-Implantation.

Methoden: Die EZD wurde präoperativ sowie 3 und 12 Monate nach PMS-Implantation (Santen Pharmaceutical Co., Osaka, Japan), die aufgrund eines unkontrollierten Glaukoms erfolgte, gemessen. Hierzu wurde jeweils der Mittelwert aus 3 Messungen gebildet. Zudem wurde eine Subgruppenanalyse durchgeführt, um glaukomvoroperierte und nicht-glaukomvoroperierte Augen zu vergleichen. Die Daten wurden mittels linear gemischter Modelle analysiert, welche die korrelierten Daten beider Augen berücksichtigen.

Ergebnisse: Es wurden 75 Augen von 68 Patienten ausgewertet, 47 Augen waren nicht und 28 Augen waren Glaukom-voroperiert. Drei Monate nach PMS-Implantation konnte keine signifikante Abnahme der EZD in der Gesamtgruppe festgestellt werden (2.245,1±506,6; 2.225,4±472,3; p=0,795). Nach 12 Monaten verringerte sich die EZD jedoch statistisch signifikant (2.245,1±506,6; 2.117,6±584,9; p=0,022). In der Subgruppenanalyse zeigte sich eine statistisch signifikante Abnahme der EZD in der Gruppe der Glaukom-voroperierten Augen (2.092,9±494,8; 1.843,5±616,9; p=0,003), während die Gruppe der nicht Glaukom-voroperierten Augen keine signifikante Abnahme der EZD aufwies (2.335,7±496,7; 2.280,9±503,9; p=1,0). Eine Reduktion der EZD von mind. 200/mm² wiesen 10 (35,7%) der 28 Glaukom-voroperierten Augen auf. In dieser Gruppe mit starkem EZD-Abfall konnten signifikant fortgeschrittenere Gesichtsfelddefekte nachgewiesen werden (mean deviation in dB; -20,3±9,2; -10,3±8,7; p=0,009) und das männliche Geschlecht überwog (p=0,023).

Schlussfolgerung: Bei nicht glaukomvoroperierten Augen ist der PMS ein endothelschonendes Verfahren. Bei Augen, die bereits eine Glaukomoperation hatten, sinkt die EZD allerdings statistisch signifikant innerhalb eines Jahres. Dies war bei fortgeschrittenen Glaukomen und männlichen Patienten besonders stark ausgeprägt.