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Inzidenz und Risikofaktoren für das Auftreten einer Aderhautamotio nach MicroShunt-Implantation
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Veröffentlicht: | 13. Januar 2023 |
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Hintergrund: Nach filtrierenden Eingriffen wird nicht selten eine Aderhautamotio (AH-Amotio) beobachtet. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie hoch die Inzidenz einer AH-Amotio nach Implantation eines PRESERFLO MicroShunts (PMS) ist und welche prädisponierenden Faktoren für die Entstehung einer solchen ursächlich sind.
Methodik: In diese prospektive Studie wurden 155 Augen von 134 Patienten (72w/62m, Alter 68,1±12,5 Jahre) nach PMS (Santen Pharmaceutical Co. Osaka, Japan) Implantation eingeschlossen. Es wurden mögliche prädisponierende Faktoren wie Alter, Geschlecht, präoperativer IOD, Achsenlänge, Glaukomform und Pseudophakie untersucht. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS 25 unter Anwendung einer verallgemeinerten Schätzungsgleichung (GEE), welches den Einschluss beider Augen erlaubt. Die Prüfung der unabhängigen Faktoren erfolgte anhand einer uni- und multivariaten Regressionsanalyse.
Ergebnisse: Eine hypotone Tensiolage (≤5mmHg) nach PMS-Implantation trat am ersten postoperativen Tag bei 63,9%, am Entlassungstag bei 46,5%, nach 1 Woche bei 21,3%, nach 2 Wochen bei 13,5% und nach 4 Wochen bei 10,3% der Patienten auf. Die Inzidenz einer AH-Amotio lag bei Patienten mit postoperativer Hypotonie bei 27% und trat im Mittel nach 4,9±3,8 Tagen auf. Eine univariate Analyse ergab folgende statistisch signifikante Risikofaktoren für die Entstehung einer AH-Amotio nach PMS: ein höheres Alter (OR 1,050; 95% CI, 1,017–1,084; P=0,03), eine kürzere Achsenlänge (OR 2,462; 95% CI, 1,053–5,755; P=0,038) und ein pseudophaker Status (OR 4,411; 95% CI, 1,174–16,579; P=0,28). In der multivariaten Analyse, zeigte sich ausschließlich ein höheres Alter als statistisch signifikanter Faktor (OR 1,048; 95% CI, 1,002–1,096; P=0,041).
Schlussfolgerung: Bei 27% der hypotonen Augen entwickelte sich in der unmittelbar postoperativen Phase eine AH-Amotio. Risikofaktoren waren ein höheres Alter, eine kurze Achsenlänge und Pseudophakie, wobei ein höheres Alter der wichtigste Faktor war.