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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2022, Dresden

Braucht ein Patient nach XEN-Mikrostent-Implantation eine neue Brille?

Meeting Abstract

  • Caroline Bormann - Leipzig
  • M. Schmidt - Leipzig
  • C. Busch - Leipzig
  • M. Rehak - Gießen
  • C. Scharenberg - Lüneburg
  • F. Ziemssen - Leipzig
  • J. D. Unterlauft - Bern/CH

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2022 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22sag04

doi: 10.3205/22sag04, urn:nbn:de:0183-22sag048

Veröffentlicht: 13. Januar 2023

© 2023 Bormann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war, einen etwaigen chirurgisch-induzierten Astigmatismus (englisch: surgically induced astigmatism; SIA) XEN-Mikrostent Implantation (XEN) über einen 24-monatigen postoperativen Verlauf zu untersuchen.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 56 Patienten (56 pseudophaken Augen), welche eine XEN-Implantation aufgrund eines medikamentös nicht einstellbaren primären Offenwinkelglaukoms (POWG) oder PEX-Glaukoms (PEX) erhielten. Intraokularer Druck (IOD), Anzahl der applizierten Antiglaukomatosa, subjektive Refraktion und Visus wurden ausgewertet sowie der SIA berechnet.

Ergebnisse: Es wurden 56 Augen mittels XEN (50 POWG; 6 PEX) behandelt. Neben einer Reduktion des IOD von 25,0±5,8 auf 15,6±3,7 mmHg (p<0,01), konnten die applizierten Antiglaukomatosa von 3,2±1,1 auf 1,5±1,5 (p<0,01) nach XEN vermindert werden. Es zeigte sich keine signifikante Änderung des mittleren Visus (vor OP: 0,40±0,50 logMAR, 24 Monate nach OP: 0,36±0,49 logMAR; p= 0,28). Jedoch konnte ein signifikanter SIA von 0,79±0,76 dpt 3 Monate postoperativ beobachtet werden (p<0,01), welcher sich im weiteren Verlauf nicht signifikant änderte und nach 2 Jahren bei 0,81±0,56 dpt lag.

Diskussion: Ein XEN stellt eine effektive Methode zur IOD-Senkung und Reduktion der applizierten Antiglaukomatosa dar. Trotz vergleichsweise geringem operativen Traumas entstand ein SIA von 0,81±0,56 Dioptrien 2 Jahre nach XEN-Implantation. Eine Überprüfung der bestehenden Brillenkorrektur ist im Verlauf empfehlenswert.