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Nachsorge Keratoplastik
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Veröffentlicht: | 27. Februar 2020 |
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Der Erfolg einer Keratoplastik hängt wesentlich von der postoperativen Nachsorge ab. Bei einer perforierenden Keratoplastik (PKP) sollte auf potentiell gelockerte Fäden geachtet werden, die unverzüglich entfernt werden müssen. Nach Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) stellt das Vorderabschnitts-OCT zur Einschätzung der Notwendigkeit eines Re-Bubblings ein wichtiges Hilfsmittel dar.
Immunreaktionen im Sinne einer Transplantatabstoßung nach PKP sind prinzipiell an allen Hornhautschichten möglich; am häufigsten sind endotheliale Reaktionen. Immunreaktionen nach DMEK beginnen dagegen als Hypertrophie der Endothelzellen mit verminderter Zellzahl pro Fläche, was in der Frühphase nur per Endothelmikroskopie detektiert werden kann. Zur Prophylaxe einer Immunreaktion erfordern alle Formen der Keratoplastik eine langfristige lokale Steroidtherapie. Der geeignetste Wirkstoff ist Prednisolonacetat aufgrund der höchsten Hornhautpermeation. Regelmäßige Augeninnendruckkontrollen sind dabei unverzichtbar. Therapie der Wahl für potentielle Augeninnendruckanstiege nach Keratoplastik sind unkonservierte Betablocker. Sollte die Notwendigkeit zur systemischen Immunsuppression bestehen, so ist eine internistische Mitbetreuung anzuraten.
Beim Urrets-Zavalia-Syndrom handelt es sich um eine postoperativ dilatierte Pupille, die nicht auf Gabe lokaler Parasympathomimetika anspricht. Therapeutisch können Irisprint-Kontaktlinsen hilfreich sein.
Bei einem vom Operationsbefund her nicht zu erklärenden Visus sollte ein postoperatives zystoides Makulaödem ausgeschlossen werden, dessen Risiko nach DMEK ca. 15 % beträgt und nach PKP besonders bei gleichzeitigem Vorliegen einer Aphakie erhöht ist. Die Behandlung gleicht der des zystoiden Makulaödems nach Kataraktoperation.