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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

29. - 30.11.2019, Leipzig

DMEK ohne Hornhauttransplantat: Die Descemetorhexis – Konzept und erste Erfahrungen

Meeting Abstract

  • Victor A. Augustin - Erlangen
  • J.M. Weller - Erlangen
  • T. Tourtas - Erlangen
  • N. Okumura - Department of Biomedical Engineering, Faculty of Life and Medical Sciences, Doshisha University, Kyotanabe, Japan
  • N. Koizumi - Department of Biomedical Engineering, Faculty of Life and Medical Sciences, Doshisha University, Kyotanabe, Japan
  • F.E. Kruse - Erlangen

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2019 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 29.-30.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19sag27

doi: 10.3205/19sag27, urn:nbn:de:0183-19sag278

Veröffentlicht: 27. Februar 2020

© 2020 Augustin et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: DMEK ist der Goldstandard für die Behandlung der Fuchs’schen Hornhautendotheldystrophie. Obwohl das Verfahren in der Regel eine volle Sehschärfe erlaubt, ist eine Transplantation von Spendergewebe notwendig. Wir stellen ein neues Verfahren vor in dem die erkrankte Descemetmembran entfernt wird, ohne das eine Transplantation von Spendergewebe notwendig ist: Die Descemetorhexis ohne Transplanat (DWEK).

Methoden: Beobachtungen der Endothelzellwanderung nach Descemetmembranentfernung mit einer neuen Ganzfeld-Spekularmikroskopie (Konan Cellcheck, Konan, Japan), erste Erfahrungen nach isolierter Entfernung der Descemetmembran an 12 Patienten, Literaturübersicht, Einsatz adjuvanter Pharmakotherapie.

Ergebnisse: Ein neues, videobasiertes Endothelzellmessverfahren auf Grundlage des Konan Cellchek ermöglichte Aufnahmen der gesamten Hornhaut und zeigte die Migration der Endothelzellen in die Wunde nach Descemetorhexis. Die Endothelzellzahl im Descemetorhexisbereich lag postoperativ bei 567 ± 121 Zellen/mm2. Die Entfernung einer 6mm Zone zeigte schlechtere Ergebnisse als die Entfernung einer 4mm Zone. Die Migration von Endothelzellen scheint durch Gabe von Rho-Kinase Inhibitoren stimuliert zu werden.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit gesundem, peripherem Hornhautendothel, bei denen die cornealen Guttae nur in einer zentralen Zone von 4mm vorliegen ist die Entfernung der Descemetmembran ohne Transplantat möglich. Nach unseren ersten Erfahrungen hat die Methode noch nicht die Sicherheit einer DMEK, da nicht bei jedem Patienten eine klare Hornhaut resultiert.