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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2018

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2018, Dresden

Atropin 0,01% zur Progressionsprophylaxe einer Myopie in der augenärztlichen Praxis

Meeting Abstract

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  • Viktoria Bau - Dresden
  • W.A. Lagrèze - Freiburg i.Br.

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2018 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 30.11.-01.12.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18sag20

doi: 10.3205/18sag20, urn:nbn:de:0183-18sag205

Veröffentlicht: 28. November 2018

© 2018 Bau et al.
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Gliederung

Text

Im Kindes- und Jugendalter erweitert Atropin in sehr niedriger Konzentration kaum die Pupille, beeinflusst die Akkommodationsfähigkeit nicht in nennenswertem Ausmaß, kann aber nach einer großen asiatischen Studie (ATOM-2) die Progression einer Myopie im Jugendalter vermindern und wird deshalb über einen längeren Zeitraum bei einer Progression von > 0,5 dpt /Jahr als off label-Therapie empfohlen.

Die Progressionsminderung bewegt sich bei Atropin-AT 0,01% mit 0,5 dpt/Jahr über der, die mit Tageslichtexposition (0,14 dpt /Jahr) und Multifokal-Kontaktlinsen (ca 0,2 dpt/Jahr) erreicht werden kann. Bei höheren Dosierungen von Atropin war die Progression nach Therapieende stärker als in der 0,01%-Gruppe.

Unklar ist noch, ob die asiatischen Ergebnisse auf mitteleuropäische Jugendliche übertragbar sind, bis zu welchem Alter eine Behandlung sinnvoll ist, wie lange die Therapie durchgeführt werden soll und wie der weitere Verlauf nach Beendigung der Therapie ist. Unbewiesen ist auch, ob eine Atropinbehandlung als präventive Maßnahme sinnvoll sein könnte, um eine spätere Myopie zu verhindern – so wie es für den Faktor Tageslicht gezeigt wurde.