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Hintergrund: Die Ablösung der Descemetmembran ist eine seltene Komplikation bei der Kataraktoperation, welche sich gut mittels Auffüllen der Vorderkammer mit Luft behandeln lässt und dann meist folgenlos abheilt. Berichtet wird von einem Fall einer unbeabsichtigten Ablösung und Entfernung der Descemetmembran während einer Kataraktoperation, welche mittels kurzfristig angesetzter Descemet Membran Endothel Keratoplastik (DMEK) erfolgreich behandelt werden konnte.

Methoden: Während der auswärtig durchgeführten Kataraktoperation eines 91-jährigen männlichen Patienten wurde die Descemetmembran unbeabsichtigt abgelöst und entfernt. Der Patient wurde am ersten Tag nach der initialen Operation zur Mitbehandlung in unsere Klinik überwiesen. Wegen des großflächigen Verlusts der Descemetmembran ohne zu erwartende Reorganisation der verbliebenen Hornhautendothelzellen wurde kurzfristig eine DMEK durchgeführt.

Ergebnisse: Die DMEK konnte trotz starken Hornhautepithelödems nach Abrasio und Anlage einer chirurgischen Iridektomie regelrecht durchgeführt werden. Der Visus stieg von präoperativ cc 0,02 auf cc 0,5 nach 6 Wochen an. Die Hornhaut klarte im Verlauf deutlich auf und das ausgeprägte Ödem von Hornhautepithel und -stroma nahmen im Verlauf deutlich ab. Die zentrale Hornhautdicke nahm im gleichen Zeitraum von 895 µm auf 501 µm ab.

Schlussfolgerung: Die unbeabsichtigte Ablösung und Entfernung von Descemetmembran und Hornhautendothel ist eine selten auftretende Komplikation bei der Kataraktoperation, welche es frühzeitig zu erkennen gilt. Eine kurzfristig durchgeführte DMEK kann bei großen Defekten der Descemetmembran indiziert sein. Im beschriebenen Fall konnte mittels DMEK eine schnelle Erholung des Visus herbeigeführt werden.