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Diagnose des Normaldruckglaukoms mit einem neuen biomechanischen Glaukom-Faktor
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Veröffentlicht: | 28. November 2018 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob ein biomechanischer Glaukom-Faktor (BGF), der auf dynamischen „cornealen response“ (DCR) Parametern und der Hornhautdicke basiert, in der Lage ist, Gesunde von Normaldruckglaukom (NDG) Patienten zu unterscheiden.
Methodik: In diese Querschnitts-Pilotstudie wurden 100 Augen von 50 Patienten mit NDG und 110 Augen von 55 Gesunden gleichen Alters (NDG: 68,08±11,33 Jahre; G: 64,33±11,07 Jahre; P=0,089) und mit ähnlichem Augeninnendruck (NDG: 12,8±1,98 mmHg; G: 13,49±2,24 mmHg; P=0,021) eingeschlossen. Um den Diskriminations-Index zu bestimmen, wurden 39 DCR Daten des Corvis ST (Oculus GmbH, Wetzlar, Germany) überprüft. Zur statistischen Analyse wurde eine logistische Regressions-Analyse mit einem GEE-Model verwendet, die den Einschluss beider Patientenaugen erlaubt. In einer 5-fachen Cross Validierung wurden, die für die Berechnung des BGF geeigneten DCR Parameter evaluiert. Dazu wurde die Software SPSS 25 (IBM, NY, USA) verwendet.
Ergebnisse: Der BGF wurde mit 7 DCR Parametern berechnet. Davon waren die Zeit bis zur höchster Konkavität, die gemessene Hornhautdicke und die Veränderung der Hornhautdicke vom Zentrum zur Peripherie die wesentlichsten. Bei einem Cut-Off-Wert des BGF von 0,1429 zeigte die ROC-Kurve eine AUC von 0,903 mit einer Sensitivität von 81% und einer Spezifität von 84,5%.
Schlussfolgerung: Der BGF zeigt eine hohe Sensitivität und Spezifität um Gesunde von NDG Patienten zu unterscheiden. Da die Diagnose des NDG oft schwierig ist, könnte dieser neue BGF dazu beitragen, Patienten mit NDG auch in der täglichen Praxis besser zu diagnostizieren und eventuell als Screening Methode in Betracht gezogen werden.